Weltklasse-Sportlerin mit Multipler Sklerose

Regine Mispelkamp hat bei den Paralympics 2024 erneut bewiesen, dass auch mit MS sportliche Spitzenleistungen möglich sind. Mit beeindruckenden Auftritten im Dressurviereck sicherte sie sich Silber im Einzel und in der KĂŒr sowie Bronze im Team. Schon 2021 in Tokio bewies sie mit einer Bronzemedaille ihre herausragenden FĂ€higkeiten. Ihre Erfolge sind eine Inspiration fĂŒr Sportler mit und ohne MS – und sie machen Mut.

Die Reise dorthin war jedoch nicht immer einfach. In diesem persönlichen Erfahrungsbericht beschreibt Regine Mispelkamp die emotionale Achterbahnfahrt wĂ€hrend der Paralympics, den tĂ€glichen Spagat zwischen körperlichem Training, mentaler Kraft und der notwendigen RĂŒcksichtnahme auf ihre MS. Trotz der Herausforderungen, die die Krankheit mit sich bringt, hat sie gelernt, ihre StĂ€rken und die ihres Pferdes in den Vordergrund zu stellen.

Ihr Erfolg sendet dabei eine klare Botschaft: MS ist kein Grund, sportliche Ziele aufzugeben.

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ErnÀhrung & Training als Erfolgsrezept: Mit Multipler Sklerose bei den Paralympics

„In der Vorbereitung habe ich versucht, meine Routinen so gut es ging beizubehalten. Ich ernĂ€hre mich sehr bewusst: viel frische Beeren, MĂŒsli, Fisch, wenig Kohlenhydrate – stattdessen Salate und GemĂŒse.

WĂ€hrend des Turniers war das tĂ€gliche Training mit meinem Pferd Highlander Delight’s zeitlich oft vom Veranstalter vorgegeben, doch wir haben zusĂ€tzlich eigene Sequenzen eingebaut, um alles perfekt abzustimmen. Das Gymnastizieren meines Pferdes war besonders wichtig. In meinem eigenen Training ohne Pferd habe ich mich auf die Übungen konzentriert, die ich von meiner Personaltrainerin erhalten habe. Dabei habe ich stets auf mein KörpergefĂŒhl geachtet und auf zusĂ€tzliche Belastungen verzichtet.

Generell lernt man an diesem Punkt im Turnier keine neuen Dinge mehr – es geht nur darum, den Fokus zu halten, sich auf seine StĂ€rken zu konzentrieren und sich nicht von der Weltklassekonkurrenz ablenken zu lassen.“

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Motivation: Die ErfĂŒllung eines Lebenstraums

„Die Motivation ist aufgrund der langen Vorbereitungszeit und der investierten Arbeit natĂŒrlich sehr hoch. Allein die Teilnahme ist einfach ein Lebensereignis, das endlich RealitĂ€t wird! Allerdings kann der hohe Anspruch an sich selbst manchmal Stress verursachen. Um damit umzugehen, kam mir meine ĂŒber die Jahre perfektionierte FĂ€higkeit zugute, mich klar auf meine Ziele zu fokussieren.“

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Unbeschreibliche Augenblicke – persönliche Highlights

„Es ist bereits ein unglaubliches GefĂŒhl, zu den Besten der Welt zu gehören und in Paris an den Start zu gehen!

Eines der grĂ¶ĂŸten Highlights fĂŒr mich war der Anblick des Versailler Schlosses wĂ€hrend des Reitens – einfach atemberaubend! Der Applaus nach der Grußaufstellung war ĂŒberwĂ€ltigend, und ich habe bemerkt, wie sehr auch mein Pferd Highlander Delight‘s es genoss, so viel Anerkennung zu bekommen.

Auch der Moment der Medaillenvergabe war unvergesslich, und die Ehrung im deutschen Haus hat mich tief berĂŒhrt und stolz gemacht. Die Interviews haben riesigen Spaß gemacht und waren eine tolle Gelegenheit, meine Erlebnisse zu teilen. Der Auftritt im Sportstudio war ebenfalls ein Höhepunkt – es hat mir so viel Freude bereitet, Teil dieses gesamten Ereignisses zu sein und all das erleben zu dĂŒrfen.“

Akzeptanz als StÀrke: Sportler mit Multipler Sklerose und der Umgang mit der MS

„Meiner MS muss ich wĂ€hrend der Wettbewerbe keinen gesonderten Platz einrĂ€umen. Sie ist ein Teil von mir, und ich habe akzeptiert, dass sie mich nicht aufhalten kann. Stattdessen genieße ich es, solche Erfahrungen machen zu dĂŒrfen.“

Egal ob klein oder groß: Auf welche Deiner eigenen sportlichen Leistungen bist Du besonders stolz? Schreib es uns gerne auf Facebook oder Instagram.

DE-NONNI-00808, Stand 10/2024