PatientIn „Hannah“ | 01. Aug. 2022

Liebes Team,
bei mir wurde vor zwei Wochen eine schubförmig remittierende MS diagnostiziert.

Auszug Arztbrief:

In einem ambulant durchgeführten MRT fanden sich in den T2-gewichteten Sequenzen entzündungssuspekte Läsionen periventrikulär, juxtakortikal und im Bereich des 4. Ventrikels.
Die elektrophysiologischen Untersuchungsergebnisse waren passend.

Ein MRT der Wirbelsäule ist noch ausstehend.

Meine Symptomatik äussert sich durch eine Sehnerventzündung (4x innerhalb eines Jahres) und leichtes Kribbeln in Händen und Füßen.

Der Neurologe im Krankenhaus hat mir eine Behandlung nach "Hit hard and early" empfohlen.
Mein behandelnder Neurologe sieht darin keine Notwendigkeit und hat mir die Wahl zwischen Tecfidera und Zeposia zur Basistherapie gelassen.

Nun habe ich zwei Meinungen von zwei Ärzten die meine Geschichte kennen. Als Laie stehe ich nun zwischen den Stühlen.

Vielleicht können Sie mir, sofern das als Außenstehender möglich ist, mit einer Drittmeinung behilflich sein.

Ich bedanke mich vorab und sende liebe Grüße

Hannah

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|01. Aug. 2022

Hallo Hannah,

Informationen von Expertenteams und nicht individuelle Meinungen finden sie bei der KKNMS in laienverständlicher Form. Wir können hier aus rechtlichen Gründen nicht zu bestimmten verschreibungspflichtigen Medikamenten Stellung nehmen.

Die Therapieiindkation bei MS basiert auf der bestehenden Verlaufsform und der Einstufung des Schweregrads. 4 Schübe in einem Jahr führen zur Einstufung einer schweren Verlaufsform mit Konsequenzen für die Therapieempfehlung von stärker wirksamen Medikamenten. Gehäuft auftretende Sehnerventzündungen bestärken diese Empfehlung, weil SNE mehr als andere MS-Aktivitäten zu belbenden Schäden tendieren und das Sehen ein wesentlichen Sinn ist.

Darüber hinaus spielen individuelle Gesundheitsdaten und die private und berufliche Lebenssituation u.a. eine Rolle bei einer Therapieentscheidung.

MfG

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