Wohin mit vermeintlichem Schub?
Hallo,
mein Mann hat seit ungefähr drei Wochen Empfindungsstörungen (Ameisenkribbeln und Taubheit) in einer Hand und einer Gesichtshälfte. Vor 6 Jahren hatte er ähnliche Symptome, die damals mit einer Cortisonstoßtherapie behandelt wurden und sich zurückgebildet haben. Damals wurde auch ein Herd im MRT festgestellt und eine Lumbalpunktion gemacht, woraufhin ihm vor der Entlassung MS diagnostiziert wurde. Die Diagnose MS wurde aber zwei Jahre später wieder zurückgenommen, da nicht ausreichend Indikatoren dafür vorgelegen hätten, weitere Untersuchungen wurden nicht eingeleitet. Nun wurde erneut ein MRT gemacht und es wurden mehrere Herde gefunden, der behandelnde Neurologe im Krankenhaus wollte eigentlich mit einer Cortisontherapie starten, hat meinen Mann dann aber doch entlassen. Die jetzige Lumbalpunktion wies wohl Eiweiße auf die auf eine Entzündung hindeuten, die Diagnose MS sei laut Aussage des Arztes jetzt sehr wahrscheinlich. Trotzdem sollen die finalen Ergebnisse der Punktion abgewartet werden, Wartezeit darauf sind 2,5 Wochen. Meinem Mann wäre am liebsten er würde direkt Cortison erhalten, er fürchtet um seine Arbeitsfähigkeit sollten sich die Beschwerden nicht zurückbilden und hatte beim letzten Vorfall auch gute Erfahrungen mit der Wirksamkeit des Cortisons. Ist das Abwarten jetzt tatsächlich die gängige Vorgehensweise, und besteht bei einem unbehandelten Schub das Risiko das er zur dauerhaften Einschränkung wird? Und an welche Stelle kann man sich im Fall eines akuten Schubes zur schnellen Behandlung wenden?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Deine Frage beantwortet
Hallo Mira,
wenn jetzt ein MS-Verdacht besteht - und das liegt bei Zunahme der Herdzahl sehr nahe - kann sofort mit einer Kortisonstosstherapie begonnen werden. Das müssen aber ihre Ärzte entscheiden. Die Wirkung einer Akuttherapie besteht in einer schnelleren Rückbildung der Symptome, auf das Ausmaß der Rückbildung (ganz oder teilweise) hat sie außer bei einer Sehnerventzündung keinen EInfluss. So gesehen bedingt eine Zeitverzögerung der Akuttherapie bei leichten Symptomen eher einen Convenience-Effekt. Wichtiger ist eine Dauertherapie im Falle einer Diagnosesicherung.
MfG
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