PatientIn „Yersinia“ | 20. Mai 2023

Guten Tag,

bereits in den Jahren 2003-2009 hatte ich immer wieder Probleme mit SensibilitĂ€tsstörungen, ich hatte immer wieder Kribbeln an den HĂ€nden und den Fußsohlen und auch immer wieder Phasen mit einem Kribbeln an unterschiedschlichen Stellen des Rumpf und der ExtremitĂ€ten bei Kopfbeugung. Über die Jahre wurden 2 MRTs des Kopfes und ein MRT der HWS gemacht, mehrmals VEP und SEP alles komplett unauffĂ€llig. In einer zweimalige LP im Abstand von 3 Jahren konnten keine OKBs, keine intrathekale IgG-Synthese nach Reiber und keine MRZ-Reaktion nachgewiesen werden, das Basisprogramm war auch in Ordnung und nach der letzten LP 2009 sagte man mir in einem MS-Kompetenzzentrum, dass ich keine MS habe und das ich es endlich vergessen soll. Ich habe Wort gehalten, war mir sicher, dass alles komplett geklĂ€rt wurde und habe in all den kommenden Jahren nie mehr dran gedacht. Manchmal hatte ich noch fĂŒr wenige Stunden irgendein Kribbeln, aber selten, hab es gleich wieder vergessen. Fast forward Januar 2022, wo ich aufgrund einer Pausierung meiner langjĂ€hrig eingenommen MigrĂ€neprohylaxe mit Topiramat meine langjĂ€hrige MigrĂ€ne mit Aura wieder aufgeflammt ist, schwerer als zu vor mit immer wieder auftretenden Flimmeeskotomen und teils auch Wortfindungsstörungen bei schweren Kopfschmerzen. Ich war zu dem Zeitpunkt schwanger und sollte ein MR ohne KM machen. Der Radiologe sprach mit mir und schrieb das auch in seinem Befund, dass ich etwa 10 kleinfleckige runde Glioseherde habe, viel fĂŒr mein Alter (39), aber ohne Bezug zum Corpus callosum, keine Dawson Finger,mehrheitlich frontal, eher subkortikal als periventrikulĂ€r.er denke eher an vaskulĂ€re LĂ€sionen, könne MS nicht vollstĂ€ndig ausschließen. Hab da erst mal gar nicht mehr dran gedacht, aber dann war nach dem Kaiserschnitt plötzlich mein Unterbauch von Narbe bis Bauchnabel einseitig taub. Dann habe ich mich wieder erinnert, was der Radiologe wegen MS gesagt hat, ich kam ins grĂŒbeln. In einem zweiten cMRT 9 Monate nach dem ersten cMRT waren die kleinfleckigen Gliosen unverĂ€ndert. Aber ich bin seither echt besorgt, dass man sich damals 2009 geirrt hat und ich doch MS habe. Habe dann nach und nach wieder KribbelparĂ€sthesien bekommen, an verschiedenen Fingern und Stellen an den FĂŒĂŸen Die Stellen bleiben einige Tage und verschwinden dann, dann kommt das Kribbeln an anderer Stelle. Eine bleibende Taubheit habe ich nur an meinem Unterbau rechts, seit der Sectio. Habe jetzt nochmal eine LP machen lassen, 2 Zellen, Eiweiß 25 mg/dl, IGgIndex im Bezug zu Albuminindex war 0,5 , Normalbereich bis 0,7.keine intrathekake IGg-,IGa-, IGm-Synthese nach Reiber, OKB Typ1. cMRT wurde auch nochmal gemacht, es gab keine BefundĂ€nderung.Jetzt habe ich also einen unauffĂ€lligen Liquor, ausgeprĂ€gte und fĂŒr mich lebensqualitĂ€tsbeeinflussende SensibilitĂ€tsstörungen an HĂ€nden und fĂŒĂŸen und unspezifische LĂ€sionen, die von drei Radiologen als " am ehesten vaskulĂ€r bei schwerer MigrĂ€ne mit Aura" bewertet werden, die mir aber mĂŒndlich immer dazu gesagt haben, dass MS anhand des Bildes nicht vollstĂ€ndig auszuschließen ist.VEP habe ich vor drei Wochen gemacht, es war unauffĂ€llig, P100 bei 101ms beidseits, Amplitude unauffĂ€llig. MRT von der HWS habe ich seit 2009 nicht mehr. Was ist das nun? Ich wĂŒrde gerne eine Basistherapie beginnen, Copaxone oder Teriflunomid vielleicht, die scheinen gut vertrĂ€glich und schwanger will ich ohnehin nicht mehr werden. Was meinen Sie?

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Carsten Sievers
Neurologe|21. Mai 2023

Hallo Yersinia,

sie haben keine MS, warum Fragen sie dann nach einer MS-Therapie? Bewerten die Aussage "MS nicht auszuschließen" vollkommen ĂŒber und interpretieren sie um. Das Haften an der Idee MS zu haben trotz negativer AbklĂ€rung und mehrfachen entsprechenden Ă€rztlichen Aussagen grenzt an wahnhaftes Denken. Vielleicht sollten sie einmal psychiatrische Hilfe versuchen.

MfG

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