PatientIn „EineUserin“ | 26. Nov. 2020

Sehr geehrte Experten,

Ich w, 33, bin wegen Schwindel und kognitiven Beschwerden zum Arzt gegangen. Aufgrund von verstĂ€rkten Kniereflexen und fehlendem Bauchhautreflex im unteren Bereich hat ein Neurologe den Verdacht auf MS bei mir geĂ€ußert. Die darauffolgenden MRTs des Kopfes und der WirbelsĂ€ule waren unauffĂ€llig. Daraufhin sagte er es wĂ€re damit wohl doch keine MS.
Das Thema lÀsst mich nicht mehr los.
Mein Hausarzt meinte nun dass eventuell eine LP gemacht werden solle/mĂŒsse.

Wie ist da Ihre EinschÀtzung? Wann macht man in der Regel eine LP?

Profilbild des Experten

Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|27. Nov. 2020

Sehr geehrte Fragestellerin,

zuletzt waren immer wieder enzelne Leser, bei denen der Verdacht auf eine MS aufgrund fehlender Bauchhautreflexe oder gesteigerter Muskeleigenreflexe geĂ€ußert wurde. Die Reflexe treten sehr variabel auf und sind keineswegs richtungsweisend. NatĂŒrlich können auch Bauchhautreflexe schwach ausgeprĂ€gt oder erschwert auslösbar sein, ohne das gleich eine MS zugrubde liegt. Auch eine Reflexsteigerung der Beine ist bei verstĂ€rkter innerer Anspannung hĂ€ufig anzutreffen. Kognitive EinschrĂ€nkungen sind kein MS-FrĂŒhsymptom und kommen erst im spĂ€teren Verlauf einer Ms vor, wenn zahlreiche Herde im Marklager vorliegen. Schwindel wiederum kann bei sehr vielen Erkanungen auftreten und betrifft in der Mehrzahl der FĂ€lle die peripheren Schwindelzentren (eine HNO-Untersuchung wĂ€re sinnvoll). Demnach halte ich eine LP aufgrund Ihrer Angaben fĂŒr nicht indiziert und eine MS bei unauffĂ€lligen MRTs fĂŒr nicht gegeben.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

Die BeitrĂ€ge werden unverĂ€ndert ĂŒbernommen. Es erfolgt keine PrĂŒfung oder Korrektur von Rechtschreibung, Grammatik oder darin getĂ€tigter Aussagen. FĂŒr die Richtigkeit, VollstĂ€ndigkeit und AktualitĂ€t dieser BeitrĂ€ge ĂŒbernimmt die Merck Healthcare Germany GmbH keine Verantwortung.