Wann Lumbalpunktion?
Sehr geehrte Experten,
Ich w, 33, bin wegen Schwindel und kognitiven Beschwerden zum Arzt gegangen. Aufgrund von verstĂ€rkten Kniereflexen und fehlendem Bauchhautreflex im unteren Bereich hat ein Neurologe den Verdacht auf MS bei mir geĂ€uĂert. Die darauffolgenden MRTs des Kopfes und der WirbelsĂ€ule waren unauffĂ€llig. Daraufhin sagte er es wĂ€re damit wohl doch keine MS.
Das Thema lÀsst mich nicht mehr los.
Mein Hausarzt meinte nun dass eventuell eine LP gemacht werden solle/mĂŒsse.
Wie ist da Ihre EinschÀtzung? Wann macht man in der Regel eine LP?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Fragestellerin,
zuletzt waren immer wieder enzelne Leser, bei denen der Verdacht auf eine MS aufgrund fehlender Bauchhautreflexe oder gesteigerter Muskeleigenreflexe geĂ€uĂert wurde. Die Reflexe treten sehr variabel auf und sind keineswegs richtungsweisend. NatĂŒrlich können auch Bauchhautreflexe schwach ausgeprĂ€gt oder erschwert auslösbar sein, ohne das gleich eine MS zugrubde liegt. Auch eine Reflexsteigerung der Beine ist bei verstĂ€rkter innerer Anspannung hĂ€ufig anzutreffen. Kognitive EinschrĂ€nkungen sind kein MS-FrĂŒhsymptom und kommen erst im spĂ€teren Verlauf einer Ms vor, wenn zahlreiche Herde im Marklager vorliegen. Schwindel wiederum kann bei sehr vielen Erkanungen auftreten und betrifft in der Mehrzahl der FĂ€lle die peripheren Schwindelzentren (eine HNO-Untersuchung wĂ€re sinnvoll). Demnach halte ich eine LP aufgrund Ihrer Angaben fĂŒr nicht indiziert und eine MS bei unauffĂ€lligen MRTs fĂŒr nicht gegeben.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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