Vielleicht doch schon SPMS?
Guten Morgen
Als erstes möchte ich mich bedanken. Ihre Antworten auf meine Fragen haben mir immer sehr geholfen!
Nun zu meiner Frage, bei mir (50, weiblich) wurde erst vor kurzem eine MS diagnostiziert.
Es fanden sich viele LĂ€sionen im Kopf, keine in der WS und keine positive LP.
Da mich ein Schub (Sehvermögen, dann Schwindel, Kribbeln und andere Missempfindungen) schliesslich zum Arzt fĂŒhrten und der die neurologischen Untersuchungen einleitete.
Aufgrund meiner Geschichte konnten der Neurologe und ich eruieren, dass meine MS wohl bereits in den spÀten Teenagerjahren angefangen hat, und aber einen milden Verlauf genommen hat und mich nie dazu bewogen hat deswegen zum Arzt zu gehen. Erst in meinen 40ern wurde ich zu diversen Spezialisten geschickt die dann nie etwas fanden. Erst jetzt hat sich das Puzzle nun zusammen gesetzt.
Da meine kognitiven Symptome stetig zunahmen und auch nicht verschwinden wollen, frage ich mich, ob ich mich nicht schon in der SPMS befinde. Wie wĂŒrde man das erkennen, da man ja keine frĂŒheren Daten zum Vergleich hat?
MĂŒssten da aktive LĂ€sionen im MRT gewesen sein? Bei mir fanden sich nur ein Haufen alter LĂ€sionen besonders Hochfrontal beidseitig. WĂŒrde das die kognitive EinschrĂ€nkung, Schwindel und Fatigue erklĂ€ren?
Die evozierten Potentiale sind alle ok, obwohl ich das GefĂŒhl habe lange nicht mehr ĂŒber so viel Kraft zu verfĂŒgen wie vor 5-10 Jahren.
Kognitive Tests wurden bis jetzt keine gemacht auch hatte ich keine Kortison Therapie da ja nichts aktives gefunden wurde.
Plan ist jetzt, dass ich noch alle Impfungen und ein paar andere Untersuchungen machen muss und wir dann im Mai mit Kesimpta starten.
Ich wĂŒrde mich ĂŒber eine EinschĂ€tzung ihrerseits freuen und sage Danke! Kiki
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Kiki,
kognitive Störungen sind nicht Folge einer SPMS, sondern Folge der zahlreichen MS-LĂ€sionen. Um so mehr von diesen vorliegen, um so eher treten kognitive Störungen auf. Wenn man klinisch keine SchĂŒbe mehr abgrenzen kann und dennoch ganz schleichend neurologische Defizite zunehmen, dann spricht mach nach einem frĂŒher schubförmigen Verlauf von einer SPMS, eben sekundĂ€r progredient. Mit zunehmendem Alter kommen natĂŒrlich auch noch ganz normale Alterungserscheinungen hinzu. Die Muskelmasse nimmt ab, die Kondition und Kraft nimmt ab und auch die Kognition kann beginnend abnehmen. Entscheidend ist allerdings bei Ihnen, dass die zahlreichen LĂ€sionen nun nicht mehr so gut kompensiert werden können. Wir haben "Reserven" in unserem ZNS, so dass kleinere AusfĂ€lle ohne gravierende Störungen kompensiert werden können. Diese KompensationsfĂ€higkeit nimmt mit zunehmender LĂ€sionslast und Alter ab. Die Folge ist dann, dass Sie die neurologischen Defizite deutlich im Alltag bemerken.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
Vielen Dank fĂŒr Ihre Antwort!
Macht in diesem Fall eine Behandlung noch Sinn? Ich bin ja schon 50. Kesimpta ist ja nicht ohneâŠ
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Kiki,
solange noch eine aktive MS mit abgrenzbaren SchĂŒben besteht, sollte eine Therapie erfolgen. Jeder weitere Schub wird Ihren klinischen Befund verschlechtern. Wenn Sie das vermeiden wollen, ist die Beantwortung Ihrer Frage eigentlich klar. Welches PrĂ€parat Sie nehmen, mĂŒssen Sie mit Ihrer Ărzten/Ihrem Arzt klĂ€ren.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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