PatientIn „Womy“ | 22. Jan. 2023

Hallo,

vorerst möchte ich mich sehr bedanken für eure Unterstützung und Ihre Geduld. Was Sie hier bewirken ist wirklich unerklärlich und ich bin mir sicher, dass alle hier so denken. Ihr habt mir schon so viele Fragen beantwortet und mir oft die Angst genommen!

Danke!

Eine Frage habe ich bezüglich Infratentorielle Läsionen.

1: Heisst eine Läsion infratentoriell gelegen im Hirnstamm? Oder deckt Infratentoriell verschiedene Bereiche ab? Ich glaube mein Neurologe meinte mal (habe es aber vergessen), dass meiner genau an einer Übergang zu irgendwo ist.(Hirnstamm? Habe vergessen was er damals meinte)

2. Frage: Infratentorielle Läsionen, sind die Bekannt dafür, dass diese eher Symptome verursachen?

3. Wenn ja welche Symptome? Was wären typische Symptome für infratentorielle Läsionen?

4. Was auch sehr wichtig für mich ist.
Ist das ein sehr schlechtes Zeichen (bei RIS) eurer Meinung nach eine Läsion Infratentoriell zu haben? (keine Spinale vorhanden)
Da anscheinend laut dem
Internet spinale oder infratentorielle ziemlich ungünstig sein sollen... Auch OKB sind bei mir vorhanden...
Ich würde echt gerne wissen, wie diese Konstellation mit periventrikulären Läsionen mit Beteiligung des Corpus Callosums eurer Meinung nach ist? Seit 2 Jahren sind die bekannt und zeitliche Dissemination wurde auch beobachtet.

Würde mich extrem freuen und es würde mich besser fühlen lassen wenn ihr diese 4 Fragen beantworten könntet.

Wenn ihr noch die Zeit habt ist mir noch eine Frage eingefallen wo ich keine Antwort dazu finde.

Sind OKB's IMMER pathologisch? Ausnahmslos?

liebe Grüsse

Womy

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|23. Jan. 2023

Sehr geehrte Womy,

zu 1: oberhalb des Kleinhirnes liegt ein eine Falte der Dura, die wie ein Zelt gespannt es. Es trennt das Großhirn vom Kleinhirn und wird Tentorium genannt. Darunter ist dann das infratentorielle Areal = Hirnstamm, Kleinhirn und der obere Anteil des Rückenmarkes.

zu 2: ja, da dort die Fasern gebündelt werden und die Hirnnervenkerne liegen, führen kleine Herde zu schweren Ausfällen.

zu 3: HIrnnervenausfälle, sensible und motorische Störungen unterhalb der Läsionen, gekreuzte BEschwerden, Ataxien = Unsicherheiten der Koordination, ... und viele mehr

zu 4: Eine Risikobeurteilung hilft nicht weiter. Liegt eine zeitliche Dissemination vor und passen die klinischen Ausfälle zu den Herden, dann liegt kein RIS sondern eine MS vor. Diese sollte behandelt werden, egal wo die Herde liegen.

zu 5: OKB´s müssen nicht unbedingt immer pathologisch sein, ergänzen aber den Befund und bestätigen den V.a. oder die Diagnose auf eine MS

Mit freundlichen Grüßen.

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