Verschlimmerung der Symptomatik - Angst vor MS und ALS
Sehr geehrte Damen und Herren,
entschuldigen Sie meine erneute Nachfrage, jedoch hat sich meine Symptomatik in den letzten zwei Wochen signifikant verschlimmert und ich bin stark am verzweifeln.
Kurz zur Einordnung:
„Alles begann vor 5 Jahren mit Muskelzuckungen. Ich konnte dies nicht einordnen und bin zum Neurologen gegangen. Es wurden diverse neurologische Test (Gleichgewicht, Hände zur Nase..) gemacht sowie ein MRT vom Kopf, Nervenleitgeschwindigkeit…
Alles war unauffällig und wurde auf zu derzeit erhöhte Leberwerte und damit verbunden zu viel Alkohol und meine Psyche geschoben.
Danach war alles besser auch wenn das Zucken immer mal wieder kam. In den letzten 2 Jahren war ich dann noch zweimal beim
Neurologen wegen extremen Schwindel und auch hier war alles okay.
Nun habe ich seit 2 Wochen wieder extreme museklzuckungen, schmerzen und mein linker Daumen und rechter Mittelfinger bewegen sich unwillkürlich. Habe daher extreme Angst und Stress an ALS oder MS erkrankt zu sein. Habe mir direkt auch wieder einen Termin beim Neurologen geholt. Passen die Symptome zu den Erkrankungsarten“
Neben starken Muskelzucken, habe ich nun sehr starke Muskelschmerzen bekommen, die vor allem in den Händen, Füßen und Oberschenkel auftreten (die Schmerzen sind schleichend schlimmer geworden). Der Schmerz ist mal ziehend, brennend oder stechend und tritt mal verstärkt auf und dann wieder etwas weniger stark. Dennoch fühlen sich gerade die Finger stark schmerzend an, auch der Musculus adductor pollicis fühlt sich schmerzend, irgendwie verklebt an. Neben den Schmerzen habe ich zeitweise eine veränderte Wahrnehmung wenn ich Dinge mit den Händen/Füßen berühre. Die Füße brennen zum Teil auch sehr stark. Darüber hinaus schlafen mir vor allem nachts, aber auch teilweise beim stehen die Füße sehr stark ein. Oftmals habe ich auch starken Schwindel und körperliche Dinge fallen mir zunehmend schwerer, auch beim gehen habe ich schmerzen. Teilweise habe ich auch das Gefühl das Stromschläge durch meinen Körper laufen.
Neben den Symptomen habe ich nachts oftmals starkes Herzrasen bekommen und zeitweise habe vor allem nachmittags und abends ein Gefühl der Enge im Hals.
Seit 3 Tage fühlt sich mein Gesicht zudem kribbelig an wenn ich aufstehe.
Die Schmerzen und die Symptomatik bestimmt gerade vollständig meinen Alltag. Ich lese daher sehr viel zu der Thematik und schwanke immer wieder welche Krankheit es sein könnte.
Drei Anliegen machen mir besonders sorgen:
1. Die Symptome haben sich in kürzester Zeit extrem verschlimmert (obwohl ich nun bewusst auf Alkohol verzichte, Vitamin B… zu mir nehmen)
2. sind solch starke Schmerzen und Symptome (die in kurzer Zeit sehr viel schlimmer geworden sind) bei MS oder AlS oder einer Polyneuropathie typisch?
3. mein Hausarzt und der erste Neurologe haben die Vermutung aufgestellt, dass die frühere Symptomatik auf meinen Alkoholkonsum zurückgeführt werden könnte. (Vertrage Alkohol recht schlecht!) Die letzten Woche habe ich am Wochenende durchaus vermehrt getrunken. Könnten die Symptome daher auch mit meiner Unverträglichkeiten gegenüber Alkohol erklärt werden?
Die Fragen schweifen teilweise von der Kernthematik „MS“ ab, jedoch kann ich mir die Beschwerden einfach nicht erklären und fühle mich machtlos.
Über eine Rückmeldung würde ich mich dennoch sehr freuen!
Vielen Dank für ihre sehr tolle Arbeit
Beste Grüße HE
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte/r Fragesteller/in,
die Schilderung Ihrer Symptome deutet sehr stark auf eine Angststörung hin. Die Symptome sprechen nicht für eine ALS (da gibt es keine Muskelschmerzen, kein Kribbeln im Gesicht, kein Herzrasen, kein Schwindel). Auch eine MS und Polyneuropathie halte ich ebenfalls für abwegig. Sie sollten es unterlassen, das Nervengift Alkohol zu sich zu nehmen, zumal Sie selbst schreiben, dass Sie dies schlecht vertragen. Pathologische Leberwerte zeigen einen über einen längeren Zeitraum bestehende Zufuhr großer Mengen Alkohol. Eine Abhängigkeit bleibt oft das gesamte Leben lang bestehen und die überwiegende Mehrzahl der Betroffenen schafft es dauerhaft nicht, davon loszulassen (über 90 %). Im Laufe der Jahre habe ich schon viele Patienten mit Alkoholabhängigkeit gesehen. Es verändert die Menschen sehr, ohne dass sie selbst dies recht merken, da es ein schleichender Prozess ist. Stimmungsschwankungen, Depressionen, Ängste und Verhaltensveränderungen treten sehr oft auf. Dazu zählt auch die Angst erkrankt zu sein. Da hilft auch nicht die Einnahme von B-Vitaminen.
Mit freundlichen Grüßen
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