Verlauf
Hallo Herr Schneider,
ich habe gelesen, dass Sie folgendendes einer Patientin geantwortet haben:
bei der Mehrzahl der Patienten (wenn nicht sogar bei allen) nimmt irgendwann im Verlauf die Schubfrequenz ab und die MS geht dann in den sekundĂ€r chronisch progredienten Verlauf (SPMS) ĂŒber.
Das hat mich jetzt doch mehr als geschockt, denn ich bin nahezu unbehindert und fĂŒhle mich wohl...ich muss jetzt dann jeden Tag damit rechnen, dass sich der Verlauf dreht und ich behindert werde? Ich habe die MS seit 1993. Das geht mir jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Ist das wirklich so?
Danke
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Leonie,
zunĂ€chst dominiert bei den meisten Patienten ein schubförmiger Verlauf. Der eine Patient hat hĂ€ufige SchĂŒber, ein anderer wenige. Manche haben bleibende Defizite, die sich nur schwer behandeln lassen, andere wiederum vollstĂ€ndig reversible Defizite. Wenn im Laufe der Jahre im spĂ€teren Alter SchĂŒbe nicht mehr nachweibar sind, bedeutet das nun nicht, dass der klinische Verlauf sich signifikant verschlechtern muss. Ein Patient, der im der Vergangenheit eine milde und gut behandelbare Verlaufsform hatte, wird diese in der Regel auch beibehalten. Aber dennoch nimmt die Zahl derer, die einen sekundĂ€r chronisch progredienten Verlauf (SPMS) nehmen, mit zunehmenden Alter immer gröĂer. Die EnzĂŒndungsaktivitĂ€t nimmt ab und die degenerativen Prozesse nehmen zu. In welchen Umfang das allerdings passiert, ist individuell sehr unterschiedliche. Es gibt demnach zunĂ€chst keinen Grund, Sorge zu haben.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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