PatientIn „Lalelu“ | 09. MĂ€rz 2023

Hallo,
Patientin Anfang 20 im Jahr 2019 mit Doppelbildern in ZNA vorstellig geworden. Diese sind unter Cortison wieder vollstÀndig weg gegangen. MRT damals unauffÀllig, nach Entlassung allerdings auffÀlliger Befund der lumbal Punktion mit oligoklonalen Banden und einfach positiver MRZ Reaktion. 4 Jahre keine Folgeuntersuchungen.
Seit diesen ersten Symptomen ausgeprÀgte Kopfschmerzsymptomatik und oftmals Blickfeld EinschrÀnkungen durch Lichtblitze und Flimmern, verschleiert sehen etc.
Erneute Untersuchungen erst in 2023. MRT hier ebenfalls unauffÀllig, keine weiteren neurologischen AusfÀlle bis auf die geschilderten SichteinschrÀnkungen und Kopfschmerzen.
Verdachtsdiagnose MS.
Wie lÀsst sich diese belegen oder widerlegen um Gewissheit zu erlangen? Ist eine erneute Lumbalpunktion indiziert? Können bakterielle oder virale Ursachen auf Grund einer nicht vorhandenen Zellzahl ausgeschlossen werden? Passen die bestehenden Symptome zu einer MigrÀne und haben u.U gar nichts mit dem Befund von 2019 zu tun?
Vielen Dank!

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|10. MĂ€rz 2023

Sehr geehrte Lalelu,

der Befund von oligoklonalen Banden und einer pos. MRZ-Reaktion lenkt natĂŒrlich den V.a. eine MS. Dieser Befund ist eher nicht bei einer viralen oder bakteriellen Infektion zu erwarten. Eine Pleozytose (Zellzahlerhöhung) hĂ€tte vorliegen mĂŒssen. Kopfschmerzen und Flimmern vor den Augen deuten auf eine MigrĂ€ne hin. Eine LP halte ich eher nicht fĂŒr notwendig. Dennoch bedarf es immer wieder mal bei Ihnen einer neurologischen Untersuchung incl. VEP,SEP und ggf. auch MRT je nach Befund. Eine Gewissheit wird man nie so richtig erlangen, da die MS eine dynamische Erkrankung ist. Das heisst, dass heute ein MRT unauffĂ€llig sein kann und in zwei Wochen Herde abgrenzbar sein können. Da in den vergangenen 4 Jahren jedoch keine VerĂ€nderungen im MRT zu erkennen waren, schein wenn ĂŒberhaupt eine aktive MS sicher nicht vorzuliegen.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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