PatientIn „Sarah“ | 15. Juni 2024
Hallo liebes Ärzteteam
Da ein ambulanter Termin bei einem niedergelassenen Neurologen nicht möglich ist und ich die Notaufnahme nicht unnötig beanspruchen möchte, stelle ich hier meine Frage.
Zur Vorgeschichte:
Ende Januar diesen Jahres traten innerhalb von ca. 4 Stunden zunächst ein Schwankschwindel in Bewegung und anschließend ein pelziges/kribbliges Gefühl in der rechten Körperhälfte auf. Nach 4 Tagen intensiver Suche nach einem zeitnahen Termin bei einem niedergelassenen Neurologen, wurde ich immer wieder an die Notaufnahme verwiesen. Dort wurde ich zur Ausschlussdiagnostik für MS aufgenommen.
Diagnostikergebnisse:
- Blutbild weitestgehend unauffällig (Leuko minimal erhöht, ebenso CRP)
- Neurologische Untersuchung: fraglich ASR etwas rechtsbetont, Sensibilität rechts herabgesetzt, sonst unauffällig
- EKG: unauffällig
- VEP: beidseits reproduziert normwertig
- SSEP medianus und tibialis beidseits reproduziert normwertig
- MRT: in der FLAIR-Sequenz Nachweis dreier kleinfleckiger Signalintensitätssteigerungen periventrikulär bds., postspezifisch im Rahmen mikroangiopathischer Veränderungen, auffallend betonter Lymphknotenbesatz zervikal bds., soweit muterfasst sowie auch einzelner prominenter Lymphknoten links nuchal
Nach Rücksprache mit dem dortigen Arzt währen meine Symptome am ehesten durch das abrupte Absetzen von Citalopram zu erklären. Da ich dann einen starken Infekt entwickelte und die Gefühlsstörung rückläufig war, wurde ich entlassen und auf das geplante EEG und Lumbalpunktion wurde verzichtet.
Die Symptome verschwanden innerhalb von 2-3 Wochen vollständig
Nun habe ich den dritten Tag wieder diese Gefühlsstörungen auf der rechten Seiten. Kein Schwindel. Der Gefühlsstörung ging eine heftige Erschöpftheit und Müdigkeit voraus, die zwar langsam nachlässt, aber immer noch auffällig ist. Mein Mann beschreibt mich auch als "langsamer" als sonst.
Seit 2018 hatte ich immer wieder brennende Stellen an den Beinen, wechselnd in der Seite, für je ca. 2-3 Wochen. Abstand zwischen diesen war etwa 1-2 Monate. Auch diese extreme Müdigkeit/Erschöpfung hatte ich schon das ein oder andere mal.
Nebendiagnosen: Hashimoto (grenzwertig gut eingestellt, TSH springt ständig hoch und runter) und Diabetes Typ 2 mit einem Hba1c von 5,2 nicht therapiebedürftig.
Aktuell ist wieder kein zeitnaher Termin bei einem Neurologen zu bekommen. Meine Hausärztin hat mir eine Überweisung für ein Schädel MRT mit Kontrastmittel ausgestellt, den Termin habe ich Ende Juli.
Nun zu meiner Frage:
Ist dies ausreichend oder sollte ich doch wieder eine Klinik aufsuchen? Wie dringend ist es?
Vielen Dank
Sarah
Deine Frage beantwortet
27. Okt. 2025
Hallo Sarah,
das kann ich von hier aus nicht verläßlich beurteilen. Es gibt bei ihnen zu viele Einflussfaktoren auf die Beschwerden, die sich nur durch ihre Schilderung nicht differenziert zuordnen lassen. Um eine MS handelt es sich m.E. wohl nicht, ansonsten müsste ich raten. Bei einer Verschlechterung oder neuen Symptomen sollten sie sicherheitshalber die Notaufnahme aufsuchen.
MfG
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