PatientIn „Olbre“ | 29. Sept. 2023

Guten Tag Liebe Experten

Ich bin mÀnnlich und 33 Jahre alt.

Alles begann mit kurzen Sequenzen im Bett bei denen ich das GefĂŒhl hatte mein Sichtfeld wird kleiner, ich empfinde Druck auf der Brust und es geht gegen's "Ende" (Panik). Dies hatte ich ein paar Mal (ca. 4-5x) mal mehr mal weniger stark und es dauerte nie lĂ€nger als 2-3 Minuten. Vor ca. 2 Monaten bin ich dann aufgestanden in dieser Situation und synkopiert. Herzuntersuchungen (24h EKG und Ultraschall waren normal) und ein MRT wurde eingeleitet.

Folgenden Befund hab ich dann bekommen:
Schlankes leicht asymmetrische konfiguriertes Ventrikelsystem zugunsten der linken Seite, links fĂŒhrende kolpocephale Hinterhornerweiterung als Normvarainte, kein Hinweis auf eine Liquorzirkulationsstörung oder einen aufstau. NormovolĂ€misches Hypophysengewebe mit guter Unterscheidbarkeit zwischen Adeno- und Neurohypophyse. V.a. kleine Pars intermedia Zyste. Kleine nicht raumfordernde Pinealiszyste. Nachweis multipler periventrikulĂ€rer, sub- und juxtacortikaler punktueller kleiner MarklagerlĂ€sionen mit LĂ€sionen im Genu, am Vorder- und Hinterhorn, mit Bezug zur Balkenunterseite und z.T. in zentrifugale Orientierung, im Splenium, sowie fraglich im linken mittleren Kleinhirnschenkel, suspekt fĂŒr eine entzĂŒndliche demyeliniserende Erkrankung. Keine begleitende Schrankenstörung als Zeichen der akut floriden entzĂŒndlichen AktivitĂ€t. Kein konfluierend mikroangiaopathisches SchĂ€digungsmuster, kein territorialer Infarkt mit cortico-subcortikalem Substanzdefekt, keine Diffusionsstörung. Keine Areale pathologisch erhöhter SuszeptibiliĂ€t. KrĂ€ftiges hippocampales Rindenband mit abgrendbaren Binnenstrukturen und Digitationen, keine Malrotation oder Migrationsstörung. Keine temporomesiale Sklerose. KrĂ€fter Fluss der intracraniellen GefĂ€sse, keine Kaliberschwankungen, Stenosen oder GefĂ€ssabbrĂŒche. Keine aneeurysmatischen Fehlbildungen. Nach Kontrastimittelgabe keine pathologische Kontrastmittelaufnahme supra- oder infratentoriell. Regelrechte Kontrastierung der venösen Drainage rechtsfĂŒhrend. Beurteilung: Hochgradiger V.a. eine entzĂŒndliche demyelinisierende Erkrankung ohne Zeichen einer akut floriden entzĂŒndlich InaktivitĂ€t.
B12 Wert war vermindert und MRT vom Halswirbel/RĂŒckenmark war unauffĂ€llig (alles gut)

Meine Ärztin war leider nicht sehr klar in Ihren Aussagen. Der Start war, wir haben einen Verdacht auf MS und wir machen ein MRT vom Halswirbel um dies auszuschliessen (Wahrscheinlichkeit 1 zu 1'000'000). Danach hiess es, das MRT war unauffĂ€llig was positiv ist, aber zum weiteren Verlauf bzw. was Sie genau gefunden haben, wie "schwerwiegend" oder "gefĂ€hrlich" das ist hat Sie nichts gesagt. Ich bin total verunsichert, weil meine Frau auch gerade schwanger ist und wir unser 1. Kind erwarten. Wie "krank" bin ich oder kann das alles auch "gar nicht so schlimm sein"?

Danke fĂŒr eure UnterstĂŒtzung!

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|29. Sept. 2023

Hallo Olbre,

ihre Beschwerden passen nicht zu MS. Was besteht ist ein MRT-Befund, der zu MS passen könnte aber auch zu einigen anderen Erkrankungen und ja, es könnte auch "was Altes" sein mit dem sie bisher gut gelebt haben und auch weiter werden leben können. Genauer kann man das hier nicht sagen. Dieser Zufallsbefund sollte allerdings weiter untersucht werden um Klarheit zu gewinnen, dabei fĂ€llt mir nicht zuerst ein MRT der HWS ein. Ein Neurologe kann dies systematisch durchfĂŒhren.

Mfg

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