Unsicherheit über Befund und Anzeichen
Hallo liebe Experten,
zunächst sorry, dass ich Ihre Zeit in Anspruch nehme, jedoch bin ich stark verunsichert.
Seit Anfang Oktober hatte ich plötzlich rechtsseitig oberhalb der Schläfe stechende Kopfschmerzen, die dann in geringere Intensität übergingen, jedoch konstant anhielten und immer ins Auge hin zogen. Hinzu kommt ein Tinnitus (Rauschen) ebenfalls rechts, der vor allem im Liegen/in Ruhe stark wahrnehmbar ist, sowie Bewegungsschwindel. Das Auftreten der obigen Symptome war in einer Episode großen Stresses privat und beruflich. Schwindel war schon vorher Thema.
Zunächst war ich beim Chiropraktiker, der auch bestätigte, dass Nacken und Rücken komplett "zu" seien. Die Behandlungen hatten aber nicht den Effekt, dass der Schmerz verschwand.
Vor drei Wochen war ich dann damit bei einer Neurologin, die zum Ausschluss einer Sinusvenenthrombose ein Kopf MRT anordnete, welches ich mit Glück bereits hatte.
Im Befund, den ich vom Radiologen bekommen habe, steht, dass keine Trombose festgestellt werden konnte, dafür jedoch folgendes:
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Ausweislich sagittaler FLAIR zeigt sich rechts parasagittal in Assoziation zur Balkenstrahlung eine diskrete lineare Gliose, dieser Befund lässt DD u.a. an eine ED denken, weitere diskrete Gliosen auch in Assoziation zum posterioren Anteil des Corpus callosum rechts. Linkshemisphärisch keine Gliosen abgrenzbar.
Beurteilung:
MR-tomografisch keine Zeichen einer Sinusthrombose. Es zeigen sich jedoch rechts parasagittal in Assoziation zur Balkenstrahlung vereinzelte Gliosen, die Befunde lassen u.a. auch an eine ED denken, eine solche erscheint mir aufgrund des insgesamt nur relativ geringen Befundes zwar eher unwahrscheinlich, dennoch rate ich diesbezüglich zu einer entsprechenden weiterführenden diagnostischen Abklärung.
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Seitdem ich das gelesen habe, bin ich stark verunsichert. Meine Neurologin ist gerade im Urlaub und die Vertretung meinte mit kurzem Blick auf die Bilder, sie würde nur eine ganz schwache Gliose erkennen und das müsse nichts heißen, aber alles weitere macht die Kollegin.
Unsicherer Gang, Missempfindungen oder dergleichen waren bei mir nicht das Thema bisher. Seitdem ich obigen Befund habe und dann zum Thema MS mehr gelesen habe, höre ich sehr sensibel auf meinen Körper und habe das Gefühl der Abgeschlagenheit sowie gelegentlich Missempfindungen im rechten Arm und Bein.
Nun ist für mich die Frage, sind das alles Zeichen, die für MS sprechen oder kann es auch psychosomatisch bedingt sein? Deuten derlei Gliosen immer auf MS hin?
Ich muss dazu sagen, dass bei mir durch eine Psychologin Burnout (mit wahrscheinlich Depression & Angststörung) angenommen wurde, dies aber mangels Therapieplätzen bisher nicht vertieft in Diagnose und Behandlung gehen konnte.
Nochmal sorry für die ausführliche Beschreibung, aber ich weiß derzeit nicht weiter und der Griff zum Smartphone ist dabei natürlich nicht der beste Berater...
Freundliche Grüße
Deine Frage beantwortet
Hallo Patrick,
ihre Beschwerden sprechen nicht für MS, der MRT-Befund ist auch nicht stark verdächtig, sondern hier wird eher irgendeine Erklärung gesucht. Eine neurologische Untersuchung kann hier Klärung beitragen, bei körperlichem Normalbefund kann man das Thema streichen. Psychosomatische Beschwerden im Rahmen der psychiatrischen Erkrankungen kommen als Erklärung der Beschwerden in Frage.
MfG
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