PatientIn „Mausi2312“ | 04. Apr. 2020

Hallo,ich habe ein Problem, meine Partnerin arbeitet im Einzelhandel an der Kasse. Unser Problem ist, das wir uns sehr gerne sehen und auch drücken würden. Ich habe MS ein radiologisch isoliertes Syndrom und habe seid meiner Diagnose keine Probleme oder Symptome gehabt. Dürfen wir uns trotzdem treffen und auch drücken, oder ist es zu gefährlich mit Corona?
Ich bedanke mich im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|05. Apr. 2020

Sehr geehrte/r Fragesteller/in,

um zu beurteilen wie groß das Risiko einer MS bei Ihnen ist, muss man wissen, wie lange bei Ihnen schon ein RIS (radiologisch isoliertes Syndrom) besteht. Wurde dieses schon beispielsweise vor 10 Jahren diagnostiziert, und waren weiteres MRT-Verlaufskontrollen unauffällig, so kann man annehmen, dass kein erhöhtes Risiko für eine MS besteht. War dies allersings erst kürzlich, so besteht eine Risiko von ca. 30%, in den kommenden 5 Jahren an MS zu erkranken, nach 10 Jahren etwa 50 %. Wie hoch das Risiko eines MS-Schubes bei einer Covid-19 Infektion ist, weiß noch keiner so genau. Das Risiko eines schweren Verlaufes hängt von Alter und den individuellen Risiken ab. Bei einer schweren Infektion könnte das Schubrisiko erhöht sein (wie z.B. auch bei einer Influenza = Grippe). Jetzt ist es natürlich nicht einfach, eine klare Empfehlung zu geben. Jeder muss für sich die individuellen Risiken abschätzen. Meines Erachtens gehen Sie aber ein sehr geringes Risiko bei Kontakt ein. 

Mit freundlichen Grüßen

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