PatientIn „Laura“ | 20. März 2023

Sehr geehrte Experten, sind MS typische Parästhesien nur auf eine bestimmte Körperregion begrenzt, da ja bei MS gewisse Areale im Gehirn oder Rückenmark betroffen sind? Oder anders gefragt: Können gleichzeitige Taubheitsgefühle an beiden Händen und Füssen, sowie einseitig am Oberschenkel und Rücken welche sich langsam bessern von einer MS stammen?

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|14. Apr. 2023

Sehr geehrte Laura,

Sind nur die Hände und Füße bds. betroffen, so ist dies schwierig durch eine MS zu erklären. Hier würde man eher erwarten, dass unterhalb eines Niveaus am Körper eine sensible Störung besteht (querschnittsförmige Störung) oder eben halbseitig. Aber um dies genau zu beurteilen müsste man den neurologischen Befund und ergänzende Messungen kennen (NLG, SEP). Auch der Reflexstatus wäre interessant. Die MS kann sich sehr unterschiedlich darstellen, so dass man Ihre Frage so einfach nicht mal online beantworten kann. Zu einer neurologischen Untersuchung würde ich Ihnen raten.

Mit freundlichen Grüßen

PatientIn „Laura“ | 12. Apr. 2023

Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,

vielen Dank für Ihre Antwort. Die Befunde des MRT von Kopf und WS ohne Kontrastmittel, sowie eine Lumbalpunktion sind unaufällig. NLG Befund ist noch ausständig. Die Taubheitsgefühle der Hände und Füße verändern sich in der Intensität im Laufe des Tages, manchmal sind auch andere Regionen des Körpers betroffen (Oberschenkel, Schulterblätter, Kopfhaut,etc.).

Meine Fragen lauten daher:

-Wie aussagekräftig ist ein MRT ohne KM (ca. 8 Wochen nach Beginn der Symptome) oder sollte ein MRT mit KM nachgeholt werden?
-Verändern sich Taubheitsgefühle bei einer MS im Laufe des Tages, oder sind die Veränderungen eher langsam (Wochen, Monate)

Darf ich Sie nach Ihrer Expertenmeinung anhand der beschriebenen Symptome und der Befunde ersuchen.

Mit freundlichen Grüßen

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|14. Apr. 2023

Sehr geehrte Laura,

wenn die Symptome schon länger bestehen, ist ein MRT auch ohne KM aussagefähig und sollte eine zentrale Läsion darstellen. KM dient zur Abgrenzung, ob eine frische Läsion vorliegt, die KM aufnimmt und wird bei der MS manchmal veranlasst, um alte von neuen Entzündungsherden zu differenzieren. Dies ist zur Diagnosesicherung einer MS z.T. wichtig (zeitliche Dissemination). Ob dies in Ihrem Fall sinnvoll oder gar notwendig ist, sollten Sie Ihre Ärzte fragen. Veränderungen der Sensibilität sollte sich nach einem Schub in den darauffolgenden Wochen langsam bessern. Sie können allerdings auch bleiben und zu dauerhaften Einschränkungen führen.

Mit freundlichen Grüßen

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