Stammzelltherapie bei PPMS
Sehr geehrte Experten,
vor kurzem erfuhr ich ĂŒber die Möglichkeit der Stammzelltherapie bei aggressiv verlaufenden MS. Aus manchen Artikeln las ich heraus, dass bei pirmĂ€r progredienter MS diese Therapie weniger wirksam ist als bei einer schubförmigen.
Besteht dennoch die Möglichkeit, bei schwer verlaufender PPMS mit solch einer Therapie einen Erfolg zu erzielen?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Robin,
eine nicht ganz einfache Frage. In einer kĂŒrzlich veröffentlicher Studie von Burt & Burman (JAMA. 2019 Jan 15; 321 (2): 165-174) wurde bei 110 Patienten mit hochaktiver MS (allerdings schubförmig verlaufende Erkrankung (RRMS)) die Wirksamkeit der Stammzelltherapie (SZT) mit einer intensiven verlaufsmodifizierenden Therapie verglichen. Hier fand man in der Gruppe der Stammzelltherapie eine deutlich geringere Krankheitsprogression (nur bei 3 kam es zu einer Progression unter SZT, bei 34 unter Medikation und es dauerte im Medain 6 Monate unter SZT, bis ein Schub auftrat). Es gab in beiden Gruppen keine TodesfĂ€lle. Sehr erfolgversprechende Zahlen.
Bei der Behandlung der primĂ€r progredienten MS (PPMS) tuen wir uns bis heute in der Therapie sehr schwer. Hier scheinen weniger akut entzĂŒndliche als mehr degenerative Prozesse eine Rolle zu spielen. Ob eine SZT in diesen FĂ€llen helfen könnte, weiĂ noch keiner so genau. Mir sind keine kontrollierten Untersuchungen bekannt. Demnach kann man Ihre Frage leider nicht beantworten, ob eine SZT in diesen FĂ€llen eine Option wĂ€re.Â
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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