Sorge vor MS berechtigt?
Hallo liebe Experten,
vor fünf Wochen bemerkte ich von einem auf den anderen Tag, eine Sehstörung auf dem linken Auge, genauer gesagt sah ich nicht mehr richtig scharf und leicht verschwommen.
Zunächst war ich beim Augenarzt, dort wurde die komplette Diagnostik durchgezogen und es wurde organisch nichts gefunden. Die Ausschlussdiagnose war "Trockenes/Überanstrengtes Auge". Man empfahl mir die regelmäßige Verwendung von befeuchtenden Augentropfen und damit war das Thema aus augenärztlicher Sicht erledigt.
Da sich die Problematik mit Tropfen jedoch nicht besserten und ich mit der Ausschlussdiagnose nicht zufrieden war, habe ich mich auch noch an einen Neurologen gewandt. Dieser machte ein paar allgemeine Tests (Finger zu Nase, Hacke auf Knie, Reaktion auf Vibration usw.), die soweit unauffällig waren. Außerdem veranlasste er eine VEP-Untersuchung. Die Ergebnisse waren hier zwar noch im Normbereich, jedoch stark an der Grenze (112,2 ms und 113,4 ms). Die Verdachtsdiagnose war eine Sehnerventzündung.
Aus diesem Grund und da die Problematik bereits so lange bestand, schlug er mir vor, dass ich für ein paar Tage stationär aufgenommen werden sollte, um ein paar Untersuchungen zu machen.
Diese Untersuchungen habe ich nun auch hinter mir. Neben eine umfangreichen Labordiagnostik hinsichtlich meiner Blutwerte, wurde ein MRT von Kopf und HWS incl. Kontrastmittel vorgenommen. Der Befund war unauffällig, keine Anzeichen auf Entzündungsherde o.ä.
Außerdem wurde eine Lumbalpunktion gemacht, die Liquor Basisdiagnostik war ebenfalls unauffällig. Selbiges gilt für die SEP-Untersuchung, die ebenfalls vorgenommen wurde.
Die detaillierte und abschließende Liquotdiagnostik ist noch ausstehend, ebenso wie ein Teil der MS-Labordiagnostik. Auch einzelne andere Blutwerte (Borellien etc.) stehen noch aus.
Aufgrund meiner Beschwerden habe ich dann über drei Tage je 1000mg Kortison via Infusion erhalten. Die Beschwerden haben sich auch sofort gebessert und ich sehe auf dem linken Auge quasi wieder genauso scharf wie auf dem rechten Auge.
Dies soweit erst einmal zur Vorgeschichte. Dazu folgende Fragen hinsichtlich des Themas MS:
1. Liege ich richtig, dass es anhand der bisherigen Untersuchungsergebnisse äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Sehstörung im Zusammenhang mit einer MS steht? Natürlich unter der Voraussetzung, dass auch die ausstehenden Ergebnisse unauffällig bleiben.
2. Kann eine Sehnerventzündung auch ohne konkrete Ursache auftreten? Oder anders: Kann es sein, dass mein Sehnerv einfach aus irgendeinem Grund einmalig entzündet war und dies dann auch ein einmaliges Ereignis bleibt ohne dass sich irgendetwas hinsichtlich einer Autoimmunerkrankung entwickelt?
Abschließend in dem Zusammenhang auch noch eine Frage zur dreitägigen Cortison Stoßtherapie, da ich eine solche erstmals erhalten habe und generell erstmals mit Cortison behandelt wurde. Bisher habe ich das Cortison sehr gut vertragen, lediglich bei der ersten Infusion habe ich mit aufgedrehtheit, erhöhtem Puls etc. reagiert.
Wielange wirkt eine solche Stoßtherapie nach bzw. wie sieht es mit Sport nach der Stoßtherapie aus? Spricht aus gesundheitlichen Gründen etwas dagegen, wenn ich etwa 5 Tage nach der letzten Infusion wieder ins Lauf- und Fußballtraining einsteige, sofern ich mich körperlich dazu in der Lage fühle? Oder ist eine längere Pause notwendig? Und wielange sollte man nach einer Stoßtherapie auf Alkohol verzichten?
Danke im Voraus und LG
Deine Frage beantwortet
Hallo Robby,
zu 1. ja
zu 2. Es gibt immer eine Ursache für eine Sehnerventzündung, aber beim größeren Teil davon ist es nicht MS.
Ihre Reaktion auf die Stosstherapie ist typisch und harmlos. Für Sport und Akoholkonsum aufgrund der Therapie bestehen keine Einschränkungen.
MfG
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