PatientIn „lucas“ | 07. März 2020

Hallo liebe Experten.

Ich habe keine sichere MS, nur eine periventrikuläre Läsion, die aufgrund von einseitigen Sehstörungen im MRT festgestellt wurde.
Meine Frage ist, diese Sehstörungen waren eigentlich nur die Abnahme der Sehschärfe auf dem linken Auge. Das fiel hauptsächlich bei kleiner Schrift o.Ä. auf.
Allerdings war ein VEP, was dann beim Neurologen gemacht wurde, unauffällig. Müsste nicht bei einer Sehnerventzündung das VEP auffällig sein oder anders, gibt es MS-bedingte Sehstörungen woanders auf der Sehbahn die sich nicht in den VEP zeigen?

Vielen Dank schon mal für Ihre Hilfe.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|08. März 2020

Sehr geehrter Lucas,

Sie haben völlig recht. Die VEP-Untersuchung ist sehr sensitiv und zeigt insbesondere in der Frühphase einer Sehnerventzündung eine Amplitudenminderung im Seitenvergleich. Diese Amplitudenminderung verliert sich ab später wieder (nach einigen Wochen) und es findet sich dann eine Latenzverzögerung (das Potential kommt im Seitenvergleich später zur Darstellung) auf dem betroffenen Auge. Liegt allerdings nur eine leichte Entzündung vor, so kann es sein, dass sich dies noch nicht oder nur gering auf die VEP-Untersuchung auswirkt und noch als ein "Normalbefund" gewertet wird. Sehstörungen können aber auch auftreten, wenn die Sehbahn und nicht der Sehnerv betroffen ist. Dann liegt allerdings eine halbseitige Sehstörung, d.h. entweder rechts oder links im Gesichtsfeld wird verschwommen, unscharf oder milchig gesehen. In dem Fall sind dann beide Augen halbseitig betroffen, da die inneren Fasern halbseitig kreuzen. Sehr schwierig zu erklären, daher hier ein Link zur anatomischen Erklärung: https://de.wikipedia.org/wiki/...

Mit freundlichen Grüßen

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