Sehstörungen
Liebes Expertenteam, immer wieder liest man, dass aufgrund der MS (starke) Beeinträchtigungen des Sehvermögens möglich sind. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auf beiden Augen blind wird Bzw. Sehr schlecht sieht? Kann aufgrund der MS die Sehschärfe/Sehstärke auf beiden Augen im Krankheitsverlauf unter 10% fallen?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte/r Fragesteller/in,
grundsätzlich ist es natürlich möglich, dass der Sehnerv auf beiden Augen akute Entzündungsschübe durchmacht und die Folge eine schwere Sehbeeinträchtigung ist. Geshen habe ich das in der Praxis allerdings selten. Zum einen hilft eine akite Behandlung oft gut und zum andern kommte es im Verlauf durch Reparaturvorgänge zu einer Remyelinisierung der Fasern. Es gibt allerdings eine Sonderform der MS, die sog. Neuromyelitis Optika (NMO) bzw. die Neuromyelitis-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD), bei der typischerweise das obere Rückenmark und des Sehnerv betroffen sind (Prävalenz 1-3/100.000 Bewohnern), wobei insbes. Frauen betroffen sind (6-7:1). Die Prognose der Patienten ist oft nicht gut.
Bei den normalen MS-Verläufen haben im Verlauf 80-90 % der Patienten eine Visusstörung (Sehstörung). Zahlen über wieviel davon vollständig erblinden liegen mir nicht vor, sind aber eher selten zu erwarten.
Mit freundlichen Grüßen
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