PatientIn „Rene“ | 01. Apr. 2023

Guten Abend,

ich leide seit ca 3 Wochen unter verminderter Sehkraft in die Ferne. Naheliegendes kann ich noch sehr gut sehen. Der Augenarzt konnte nichts feststellen - da ich besorgt war wurde ein MRT von Kopf und HWS und Brustwirbelsäule im Krankenhaus gemacht (ohne KM).

Parallel zu den Sehstörungen hab nämlich ich ein Ziehen und manchmal Zuckungen im Bein / Fuß (teilweise auch Kribbeln).

Das MRT war ohne Befund und Zeichen auf eine zentrale Läsion. Auch eine Untersuchung von Kraft in Beinen und Armen und Reflexen war unauffällig; auch zb kein Anzeichen auf eine Sehnervenzündung.

Ich habe mich natürlich sehr gefreut obgleich des positiven Ergebnisses. Allerdings sind die Symptome noch da.

Ist dieses MRT OHNE KM überhaupt aussagekräftig weil ich habe diese Symtome ja erst seit 3-4 Wochen?

Sollte man hier noch ein MRT durchführen zb in ein paar Monaten bei anhaltenden Beschwerden?

Mit freundlichen Grüßen

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|02. Apr. 2023

Sehr geehrter Rene,

unauffällige MRT´s sprechen erst einmal gegen eine MS. Eine VEP-Untersuchung wäre das Verfahren der Wahl, um eine Leitungsstörung des Sehnerven und der Sehbahn zu erkennen. Auch eine OCT-Untersuchung wäre möglich, um die Netzhaut näher zu Untersuchen. Bei unauffälligen VEP´s ist eine entzündliche Erkrankung im Sinne eine MS sehr unwahrscheinlich. Nur wenn das VEP pathologisch ist, wäre in meinen Augen eine MRT-Verlaufsuntersuchung ggf. mit KM sinnvoll. Die Auflösung des MRT ist oft nicht ausreichend, um alle Retrobulbärneuritiden zu erfassen. Besser ist das VEP !

Mit freundlichen Grüßen

PatientIn „Rene“ | 02. Apr. 2023

Sehr geehrter Dr. Schneider,

besten Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Eine OCT-Untersuchung wurde vom Augenarzt durchgeführt - ohne Auffälligkeiten (auch Glaukomausschluss).

Ist dann eine VEP-Untersuchung auch noch sinnvoll?

Mit freundlichen Grüßen

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|03. Apr. 2023

Sehr geehrter René,

ja durchaus gibt eine VEP Untersuchung eine Mehrinformation, da die Abschnitte hinter der Netzhaut beurteilt werden können (Sehnerv und Sehbahn). Dies kann die OCT nicht zeigen.

Mit freundlichen Grüßen

PatientIn „Rene“ | 02. Apr. 2023

also kann man anhand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse MS ohne diese VEP-Untersuchung MS nicht ausschließen - verstehe ich das richtig?

Mit freundlichen Grüßen

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|03. Apr. 2023

Sehr geehrter Rene,

derzeit gibt es bei Ihnen keinen Verdacht auf eine MS. Es geht um die Abklärung der Sehstörungen. Eine mögliche Ursache wäre eine Entzündung des Sehnerven, aber es gibt noch andere Möglichkeiten. Selbst wenn es eine Retrobulbärneuritis wäre, haben Sie keine MS, da dazu bei Ihnen nicht die Diagnosekriterien erfüllt sind (zeitliche und örtliche Dissemination von MS-Herden). Vielleicht liegt s auch einfach an einer Kurzsichtigkeit (schlechtes Sehen in der Ferne), die durch eine Verordnung einer Brille korrigiert werden kann.

Mit freundlichen Grüßen

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