Sehnerventzündung - Verdacht MS
Hallo liebe Experten!
Seit Mai 2020 plagen mich Sehbeschwerden auf dem linken Auge. Ich wurde von Arzt zu Arzt geschickt und habe im November durch ein MRT die Diagnose Sehnerventzündung erhalten. Zudem zeigen sich wohl typische Läsionen im Gehirn, eine MS erscheint also recht wahrscheinlich. Bis auf die SNE habe ich aber keinerlei Beschwerden.
Bis zum Herbst hat sich an meiner Sehstörung nicht viel geändert. Im Oktober hatte ich noch eine Sehstärke von 5% auf dem linken Auge. Beim erneuten Termin in der Augenambulanz lag diese immerhin wieder bei 32% und ich merke noch leichte Verbesserungen seitdem.
Ich bin sehr verunsichert, weil die SNE bei mir so langwierig zu sein scheint. Ist das normal? Im Internet liest man immer, dass so etwas eigentlich nur wenige Wochen anhält. Ich habe auch noch keine Cortison Behandlung o.Ä. erhalten, da die stationäre Aufnahme in der Neurologie erst im Januar sein wird. Ich habe große Angst, dass mein Auge sich nicht mehr sehr stark verbessern wird, weil durch den langwierigen Diagnose-Prozess und die langwierige Entzündung schon zu viel "kaputt gegangen" ist. Sind diese Sorgen berechtigt oder kann ich aufgrund der Verbesserungen der Sehkraft seit Oktober weiterhin von einer Verbesserung ausgehen? Wie wahrscheinlich ist es, dass ich eine zweite SNE auf dem rechten, also dem anderen Auge, bekomme? Lässt sich so etwas sagen?
Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe...
Deine Frage beantwortet
Hallo Tom,
eine Sehnerventzündung kann recht unterschiedlich verlaufen, die Bandbreite liegt zwischen zwischen teilweisem oder kompletten Sehverlust zu Beginn mit beibendem Schaden ohen Besserung bis zu kompletter Besserung. Dies gilt sowohl für den Spontanverlauf als auch für mit Kortison therapierte, allerdings ist der Verlauf statistisch wesentlich besser wenn in den ersten 3 Tagen (so schnell wie möglich) ein Kortisonstoss erfolgt. Die Besserung tritt meist relativ zeitnah ein (Tage bis wenige Wochen), im weiteren Verlauf kann sich eine langsame Besserung durch Reparaturprozesse fortsetzen. Leider ist das Risiko einer nicht zufriedenstellenden Rückbildung nach einer SNE relativ groß im Vergleich zu Schubsymptomen durch Hirnläsionen.
MfG
Die Beiträge werden unverändert übernommen. Es erfolgt keine Prüfung oder Korrektur von Rechtschreibung, Grammatik oder darin getätigter Aussagen. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Beiträge übernimmt die Merck Healthcare Germany GmbH keine Verantwortung.