Sehen
Guten Tag!
Ich habe vor einigen Tagen bemerkt, dass ich auf dem linken Auge etwas schlechter sehe als auf dem rechten. Aufgefallen ist es eigentlich durch Zufall und wenn ich mit beiden Augen schaue merke ich auch gar nichts davon. Lediglich wenn ich nur mit dem linken schaue, sehe ich auf die Ferne etwas unscharf, alles was nahe ist (wie zb Schrift auf Handy) sehe ich aber normal scharf. Gestern war ich beim Augenarzt und er meinte er sieht nichts und schiebt es auf trockene Augen. Sehvermögen 100% beidseits und Gesichtsfeld normal. Durch nachlesen im Internet bin ich auf die SehnerventzĂŒdnung gekommen. Der Augenarzt hĂ€lt es fĂŒr Ă€uĂerst unwahrscheinlich und wollte in die Richtung nichts weiter untersuchen oder gar besprechen, daher wollte ich gerne Ihre EinschĂ€tzung dazu. Er meinte bei 100% Sehkraft beidseitig gibt es sowas eigentlich gar nicht, die Leute die er gesehen hat hatten da alle deutliche Probleme noch was zu sehen. Vielleicht sehe ich auch schon lĂ€nger etwas schlechter und habe es nur nie bemerkt, kann natĂŒrlich sein aber es macht einem halt stutzig. Ich muss dazu sagen das ich vor 1,5 Wochen ein MRT vom Kopf (wegen was anderem) hatte, welches unauffĂ€llig war. HĂ€tte man da theoretisch schon etwas sehen mĂŒssen auch wenn man erst 1,5 Wochen spĂ€ter quasi Beschwerden hat?
Ist es bei einer SehnerventzĂŒndung ĂŒberhaupt möglich das man nur auf die Ferne etwas unscharf sieht und sonst normal? Vielen Dank fĂŒr Ihre Meinung
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Melanie,
der Augenarzt hat völlig recht. Bei einer Sehkraft von 100 % ist eine SehnerventzĂŒndung (RBN) sehr unwahrscheinlich. Zudem fĂŒhrt eine RBN zu einem milchglasförmigen Sehen auf einem Auge und nicht bzw. weniger zu einer UnschĂ€rfe. Das MRT ist nicht dazu ausgelegt, kleinste EntzĂŒndungen des Sehnerven zu erkennen. Zudem mĂŒsste man spezielle Sequenzen im MRT machen und eine sehr hohe Auflösung des GerĂ€tes machen. Viel besser ist ein VEP, welches der Facharzt fĂŒr Neurologie macht.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
Sehr geehrter Herr Dr Schneider!
Vielen Dank fĂŒr Ihre schnelle Antwort. Das heiĂt Sie wĂŒrden auch nichts weiter untersuchen oder (VEP)? Mit einem Milchglas hat es nichts zu tun, wie gesagt nur unscharf in der Ferne. Kann man denn mit Mitte 30 plötzlich kurzsichtig sein auf einem Auge? Dachte das entwickelt sich eher frĂŒher? Kann man so eine VEP Untersuchung theoretisch noch zu einem spĂ€teren Zeitpunkt machen falls es mich vielleicht doch noch mehr beruhigen wĂŒrde, oder sieht man da nur zu einem bestimmten Zeitpunkt was?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Melanie,
natĂŒrlich kann sich die SehschĂ€rfe im Laufe des Lebens verĂ€ndern. Oft ist das eher ein schleichender Prozess, den man gar nicht so recht bemerkt. Aber irgendwann ab einem gewissen Punkt fĂ€llt es auf und dann ist man ĂŒberrascht und denk, dass es akut eingetreten ist. Bei jungen Menschen liegt der Bereich der Sehkraft bei 1,0 - 1,6, bei Ă€lteren Menschen bei 0,6 - 1,0. Mit eine VEP-Untersuchung kann man den Sehnerven und die Sehbahn genauer beurteilen, aber anhand Ihrer Schilderung spricht Ihr Befund nicht fĂŒr eine RBN oder eine andere zentrale Sehstörung. Eine VEP-Untersuchung kann man auch spĂ€ter einmal machen. Path. VerĂ€nderungen sind auch zu einem spĂ€teren Zeitpunkt sichtbar, an die ich allerdings wie gesagt nicht glaube.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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