PatientIn „Apfelbutzen“ | 05. Juni 2023

Hallo,

Ich habe neu die Diagnose (aktive) RRMS. Bald beginne ich mit einer Eskalationstherapie, denn
ein paar Tage nach der Diagnose hatte ich gleich einen Schub mit Doppelbildern, Schwindel, Gleichgewichtsproblemen und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Doppelbilder sind nach der Kortisontherapie weg (nur noch manchmal schwach da, wenn ich erschöpft bin). Aber ich habe noch immer Konzentrationsschwierigkeiten, das Gefühl von Watte im Kopf, Benommenheit, Erschöpfung und (wenn ich sehr müde bin) starken Schwindel.
Alles wird phasenweise besser oder schlechter aber war jetzt nie ganz weg.

Können das noch Nebenwirkungen vom Kortison sein (vor 3 Wochen letze Infusion) oder ist das noch immer der Schub? Ich habe dummerweise, als es mir mal ein paar Tage besser ging auch ein wenig Alkohol getrunken (ich wollte auch mal wieder so was machen wie früher) mit und jetzt ist es seit Tagen wieder schlimmer, wie auf einem schwankenden Schiff.

Habe ich damit nun alles wieder zurück geholt?
Wie lange kann so ein Schub dauern? Und wieso wird es mal besser mal schlechter?

Ich habe Sorge, dass die Konzentration und das Körpergefühl nie wieder ganz so wird wie früher.

MfG

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|07. Juni 2023

Sehr geehrte/r Fragestellerin/er,

nun ich denke, Ihr Körper / Ihr ZNS muss erst einmal mit den neurologischen Defiziten klar kommen. Je nach Ausprägung und Lokalisation eines Schubes und der Anzahl an Herden stellt dies in der Folgezeit eine Belastung dar, da Umbau- und Reparaturvorgänge im ZNS stattfinden. Die Behandlung hatte sicherlich auch dazu beigetragen, dass Ihr Körper einer Belastung ausgesetzt wurde. Kortikoide sind Stresshormone, die normalerweise vom Körper im Rahmen erhöhter Belastung zur Leistungssteigerung ausgeschüttet werden. Dies haben Sie in einer vielfachen Dosis nun erhalten und ja, das kann noch Wochen danach Auswirkungen nach sich ziehen. Flüchtige neurologische Auffälligkeiten nach einem Schub sind Ausdruck einer noch nicht vollständigen Kompensation. Alkohol selbst sollte gemieden werden, um den Prozess der Reparatur nicht zu behindern, ist aber nicht problematisch, wenn Sie es bei einzelnen und geringen Mengen belassen.

Mit freundlichen Grüßen

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