Schrankenstörung bei MS mit 40 Jahren
Sehr geehrter Herr Schneider,
Vielen Dank erst mal für die Beantwortung meiner Fragen.
Heute kamen neue Ergebnisse, die ich mit dem Neurologen besprechen soll. Dieser hat aber 2 Wochen Urlaub. Etwas akutes oder Schlimmes würde nicht vorliegen. Trotzdem bin ich total beunruhigt
Ergebnisse:
- Borreliosen 3,1 (grenzwertig 3,0 - 5,0)
- Zellbild Leukozyten 1
- Schrankenfunktion 8,8
- IgG 3,7
- IgA 2,6
- IgM 0,8
Albumin 8,8
Befund: Zellzahl unauffällig. Leichte Schrankenstörung. Liquortotalprotein und Albuminquotient erhöht. Perneabilitätsstörung oder Liquorflussbehinderung.
Typ 1 keine Banden in CSF + Serum. CSF spez. Banden-
Kein Nachweis einer intrathekalen immunglobulin- Synthese in der Isolektrischen Fokussierung oder nach der Reiber Formel.
Nun meine Fragen
1. Ist eine leichte Schrankenstörung ein schlimmer Befund und spricht dies für eine MS? Können dadurch meine Kopfschmerzen, Gangunsicherheit und Schwindel bedingt sein?
2. Ich hatte ja diese Gliose im Gehirn, Marklagerveränderungen 2cm. Hat die Schrankenstörung damit was zu tun-
3. Oder mit einer Syrinx in der Bws und Lws?
4. Kann eine Schrankenstörung auch ohne Krankheitswert vorliegen?
5? Im MRT konnte diese Schrankenstörung nicht gesehen werden oder ist diese eine andere Störung als eine Schrankenstörung im Liquor?
Ich soll in 3 Monaten zur MRT Kontrolle?
Was würde Sie hinsichtlich der Schrankenstörung empfehlen?
Vielen lieben Dank für Ihre Zeit
Lisa
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Lisa,
zu 1.: eine leichte Schrankenstörung ist kein Grund zur Besorgnis und spricht nicht für eine MS. MS-typische Banden waren ebenfalls nicht nachweisbar, was ebenfalls gegen eine MS spricht. Die klinischen Beschwerden lassen sich durch den Liquor nicht erklären.
zu 2.: In wie weit die Gliose etwas mit der Schrankenstörung zu tun hat, ist sehr schwierig zu beurteilen. Eine Gliose ist ja eine ältere Narbe des Gehirngewebes und daher Folge eines abgelaufenen Prozesses (auch eine Durchblutungsstörung wäre denkbar)
zu 3.: Eine Syrinx im Bereich der LWS gibt es nicht, weil dort kein Rückemark mehr vorliegt. Im Bereich der BWS ist eine Syring möglich, erklärt allerdings die o.g. Beschwerden Kopfschmerzen und Schwindel nicht.
zu 4.: ja, eine leichte Schrankenstörung kann auch ohne Krankheitswert vorliegen. Dennoch sollte eine weitere Ursachenforschung vorgenommen werden (Suche nach chron. entzündlichen Ekrankungen, ...).
zu 5.: Eine Schrankenstörung ist nicht im MRT zu erkennen. Dies ist eine Beschreibung einer erhöhten Durchlässigkeit zwischen dem Blut und Liquorraum für Eiweiße.
Eine MRT-Kontrolle würde ich Ihnen auch empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
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