PatientIn „LinaX932“ | 08. Nov. 2023

Guten Abend,

ich leide seit Anfang August unter diffusen Krankheitssymptomen. Darunter Benommenheitsschwindel, starker Erschöpfung/ Müdigkeit, Wahrnehmungs- und Sehstörungen, Gelenkschmerzen und Problemen mit der Feinmotorik (meine Hände und Finger zittern ab und an beim Greifen kleinerer Gegenstände). Zusätzlich hatte ich hin und wieder Taubheitsgefühle in den Armen. Alle Symptome hielten sich ca. 6 Wochen hartnäckig, weshalb ich Anfang September zum Neurologen und schließlich zum MRT überwiesen wurde, um u.a. MS auszuschließen. Der MRT Befund hat hierbei folgendes ergeben:

"Einzelne kleine Gliose rechts frontal. Das Hirnparenchym einschließlich des Hirnstammes und der Medulla oblongata zeigt keine weiteren umschriebene hyper- oder hypointensen Zonen. Das Ventrikelsystem ist mittelständig und normal weit. Die äußeren Liquorräume sind ebenfalls normal weit. Die Hirngefäße zeigen ein regelrechtes Signalverhalten. Die Hirnnerven V bis VIII sind beidseitig im zisternalen Verlauf zart und scharf gezeichnet.

Beurteilung:
Unauffällige MRT des Kopfes ohne Hinweis auf ein Vestibularisschwannom/ Acusticusneurinom oder anderen intracraniellen Tumor. Kein Hinweis auf entzündliche Herde, Blutung, Ischämie oder Liquorzirkulationsstörung. Einzelne kleine Gliose rechts.
NB: ca. 4mm großer Polyp medial in der linken OKH."

Die Radiologen haben mir den unauffälligen Befund direkt nach dem MRT mitgeteilt, weshalb ich daraus keinen weiteren Handlungsbedarf schlussfolgerte. Kurz nach dem MRT haben sich meine Symptome auch angefangen zurückzubilden, weshalb ich ab Ende September komplett symptomfrei war.

Allerdings fühle ich nun seit 2 Wochen erneut Symptome, darunter die starke Müdigkeit, gepaart mit dem Benommenheitsschwindel, weshalb ich heute erneut zu meiner Hausärztin bin. Diese teilte mir nun beim Sichten des MRT Befundes mit, dass ich doch nochmal beim Neurologen vorstellig werden sollte, da sie bzgl. der Gliose, MS nicht zu 100% ausschließen würde. Nun bin ich ein wenig verunsichert, weshalb ich Sie gern nach Ihrer Einschätzung zu dem Befund frage. Einen Termin zur Nachbesprechung bei meinem behandelnden Neurologen habe ich nämlich leider erst für Ende des Monats erhalten.

Herzlichen Dank & Viele Grüße

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|08. Nov. 2023

Hallo LinaX932,

eine einzelne unspezifische Gliose ist weder geeignet für einen MS-Verdacht, noch zur Erklärung ihrer wie sie selbst sagen diffusen Symptomatik. Diese Symptomsammlung für sich genommen tritt so bei MS nicht auf. Der Neurologe wird darüber hinaus bei der Untersuchung keine Hinweise für eine MS gefunden haben, hätte dies sonst geäußert. SIe können das Thema MS nach menschlichem Ermessen abschließen.

MfG

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