PatientIn „Kim“ | 30. Mai 2020

Guten Tag sehr geehrte Experten,

heute erfuhr ich über einen Radiobeitrag, dass grundsätzlich alle MS-Patienten zur Risikogruppe bei einer möglichen Corona-Infektion gehören sollen. Ist das richtig? Bisher ging ich davon aus, dass dies auf das zur Behandlung eingesetzte Medikament ankommt. Mittlerweile gibt es Berichte, das Covid-19 auch auf das Gehirn und die Nerven Einfluss haben kann. Ist das der Grund, weshalb alle MS-Erkrankten zur Risikogruppe gezählt werden? Vielen Dank für Ihre Antwort, ein schönes Wochenende!

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|31. Mai 2020

Sehr geehrte Kim,

bei einer MS könnte ein fieberhafter Infekt einen Schub provozieren. Dies triff natürlich auch auf eine Covid-19-Infektion zu. Wir wissen mittlerweile auch, dass eine zentrale Beteiligung durch die Viren auch möglich ist (z.B. habe bis zu 30 % Geruchsempfindungsstörungen). Denkbar wäre demnach auch, dass bei einem durch eine MS vorgeschädigten Gehirn größere Belastungen durch eine virale Infektion auftreten. Dennoch denke ich, dass dieses theoretisch erhöhte Risiko gering ist, es sei denn, dass durch die MS eine körperlich Behinderung besteht (Tetraspastik, Rollstuhlpflichtigkeit, etc.). Dann könnte eine Infektion mit Covid-19 schon eine erhebliche Belastung für den Körper darstellen.
Zu diesem Therma gibt es einen sehr ausführlichen Beitrag bei der dmsg (https://www.dmsg.de/multiple-s...).

MIt freundlichen Grüßen

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