PatientIn „Tobi“ | 17. Juni 2020

Danke Herr Dr Sievers.

Hier ist der ältere Beitrag von mir:
https://www.leben-mit-ms.de/expertenrat/etwas-merkwürdiges

Ich hätte da noch eine kurze Rückfrage zu ihrer letzten Antwort also dem Ausschnitt:

"Bei Dysästhesien kann es aber in gewissen Umfang zu mehr oder minder intensiv empfundenen Mißempfindungen in Abhängigkeit vom Berührungsreiz (leicht/stark, Oberfläche rau/glatt, hart/weich, trocken/nass, warm/kalt usw.) kommen."

Sie schreiben dass es in einen gewissen Umfang möglich sei.

Nun ist es aber bei mir so, dass diese Missempfinden bei mir sehr selektiv sind. Wenn ich den Auslöser (bspw. irgendein Stoff) für meine Missempfindungen nicht berühre, würde ich gar nicht wissen dass ich welche habe. Soll heißen, dass diese, abseits der Auslöser, nicht spürbar sind.

Meine zweite Frage wäre:

Wie lange würden Missempfindungen bei Polyneuropathie anhalten ? Also treten diese schubweise auf (ähnlich wie bei MS) oder progressiv ?

Weil bei mir halten die Missempfindungen nicht lange an. Meist sind sie am nächsten Morgen schon wieder verschwunden.

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|17. Juni 2020

Hallo Tobi, 

Mißempfindungen bei PNP treten entweder nur dann auf wenn ein Reiz einwirkt oder werden verstärkt. Anhaltende Mißempfindungen mit Auslösung durch einen Reiz, die ohne Reiz weiter anhalten sind für eine PNP extrem ungewöhnlich (kurzer "Nachhall" ausgenommen). Man unterscheidet bei PNP-Mißempfindungen Ausfälle (meist permanent vorhanden) und Reizsymptome wie Überempfindlichkeit und Fehlempfinden, die reizabhängig auftreten. Polyneuropathien sind eine sehr heterogene Krankheitsgruppe mit deutlich über 100 möglichen Ursachen, entsprechend können die Symptome variieren. Oft ist es leicht eine PNP festzustellen, aber schwer die Ursache zu bestimmen, ein nicht kleiner Teil bleibt ohne identifizierbare Ursache.

MfG

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