PatientIn „MS“ | 30. Apr. 2020

Meine Frage ist, ob und inwiefern der Arzt nach einer Diagnose von MS die Prognose stellen kann. Gibt es bestimmte Anzeichen wie die Krankheit verlaufen könnte (RRMS,SPMS,PPMS)? Oder muss man auf die SchĂŒbe bzw. Symptome warten bis diese auftreten?

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|01. Mai 2020

Hallo MS,

die Diagnose RRMS oder PPMS schließen sich aus, diese Diagnosen werden relativ sicher gestellt. Eine SPMS kann sich aus einer RRMS entwickeln, statistisch in ca. 50% der FĂ€lle nach 15 Jahren. Eine individuelle Prognose des Verlaufs ist zu Beginn der Erkrankung nicht oder nur sehr begrenzt zu stellen nach den Kategorien leichter/schwerer bzw. besser/schlechter. So wird z.B. angenommen, das ein erster Schub wenn er nur sensible Symptome zeigt einen leichteren Verlauf vorhersagt, wenn er motorische, behindernde Symptome zeigt einen schwereren Verlauf vorhersagt. Eine Ă€ltere Faustregel besagt, das ca. 1/3 aller Patienten ohne wesentliche Behinderung lebt, ca. 1/3 mit mĂ€ĂŸigen EinschrĂ€nkungen und 1/3 mit deutlichen Behinderungen, dies gilt heute aufgrund wesentlich verbesserter Therapiemöglichkeiten wahrscheinlich nicht mehr. Bei ca. 5% beobachtet man einen sehr leichten Verlauf.

MfG

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