PatientIn „Tina“ | 11. Dez. 2023

Guten Tag,

ich hatte diesen Sommer einen ersten Schub mit Sensibilitätsstörungen, Schwäche in Bein und Arm, und Gleichgewichtsstörungen. Positive oligoklonale Banden, MRT zeigte eine sehr kleine Läsion auf dem rechten Sehnerv, sonst unauffällig. Die Diagnose ist erstmal CIS, werde aber schon mit Copaxone behandelt.

Damals wurde VEP getestet und die Latenz war im rechten Auge verzögert. Damals hatte ich aber keine Symptome im Auge außer manchmal verschwommenes Sehen.

In den Monaten danach hatte ich dann jedoch immer wieder Episoden mit den gleichen Symptomen: Schmerzen und Druck auf dem rechten Auge, besonders Schmerz bei Augenbewegungen, verschwommenes Sehen. Jetzt zuletzt war die Sehstörung sehr stark, mein Visus hat abgenommen von 1.11 m.K. auf 0.80 m.K. und 0.27 o.K.

Jedes Mal wurde wieder VEP gemacht, aber das war seltsamerweise immer unauffällig. Latenz und Amplitude sind zu Normalwerten zurückgekehrt.

Mein Neurologe schließt wegen dem normalen VEP eine (akute) Sehnerventzündung aus, allerdings hat eine augenärztliche Untersuchung im September auch nichts anderes ergeben (kein Glaukom o.ä.).

Können meine Symptome trotz normalem VEP an einer Sehnerventzündung liegen? Was sind aus Ihrer Sicht die nächsten Schritte (nochmal zum Neurologen und schauen, ob er zB mit Kortison behandeln kann, oder abwarten bis es von alleine besser wird, oder augenärztlich nochmal untersuchen lassen)?

Vielen Dank!
Tina

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|11. Dez. 2023

Hallo Tina,

die deutliche Visusminderung steht tatsächlich im Gegensatz zu den VEP-Befunden und ist schwer zu erklären. Ich schlage eine MRT-Kontrolle mit gezielter Aufnahme des Augapfels und der Sehbahn vor. Eine Sehnerventzündung ist mit den Befunden nicht vereinbar.

MfG

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