Oligoklonale Banden positiv, Zweite Lumbalpunktion notwendig?
Liebe Experten! Habe seit der Geburt meines Sohnes vor 7 Jahren schubweise Probleme mit dem linken Auge(ist schwer zu fokussieren, müde) und bin dann insgesamt sehr schwach, habe Rückenschmerzen, Gliederschmerzen. In den letzten Jahren werden diese Probleme immer häufiger. Habe auch Missempfindungen an Händen und Füßen. Schlafen oft ein. Seit Coronaimpfung letztes Jahr vermehrt Kribbeln, Jucken, Schmerzen. Es war auch schon Verdacht auf Fibromyalgie(schon vor Impfung). Hatte vor zwei Monaten Corona. Dann verstärkt Taubheitsgefühl, Schweregefühl, Kribbeln im linken Arm. Allgemein wieder schwach, Augenprobleme, Übelkeit, Schwindel. Vor zwei Wochen war ich stationär im Krankenhaus (Neurologie). Dort waren Nervenmessungen, MRT Schädel, Reflexe ohne Befund. Aber im Liquor waren Oligoklonalen Banden positiv. Die Lumbalpunktion habe ich sehr schlecht vertragen. Liquorunterdrucksyndrom und starke Schmerzen LWS (habe schon lange Facettengelenksyndrom und oft Schmerzen und Entzündungen in diesem Bereich). Paar Wochen nach dem Eingriff hatte ich MRT der LWS und es wurde eine Flüssigkeitsansammlung zwischen den Dornfortsätzen festgestellt, vermutlich wegen Reizung. Da mittlerweile der linke Arm immer schlimmer wird und auch mein linker Fuß/Bein schmerzt, Taubheitsgefühl besteht und in der linke Gesichtshälfte auch Taubheitsgefühl ist, bin ich nun wieder stationär zu weiteren Untersuchungen. Die Ärzte möchten nochmal eine Lumbalpunktion durchführen. Macht das überhaupt Sinn? Können die oligoklonalen Banden verschwinden?! Meine Hausärztin hatte zu einem MRT des Rückenmark geraten, um auch dort Lässionen auszuschließen, die ja evtl. auf MS schließlich könnten. Aber darauf geht man hier überhaupt nicht ein. Die Ärzte sagen, dass die Diagnostik ohne weitere Punktion schwierig sei. Ich habe halt sehr viel Angst vor einer weiteren Lumbalpunktion wegen meiner Rückenbeschwerden und eines wieder kehrenden Syndroms mit heftigen Kopfschmerzen.
Können Sie mir einen Rat geben?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Fr. Winter,
wenn den Beschwerden vom den Augen, der Übelkeit, dem Schwindel und auch den sensiblen Störungen im Gesicht eine MS zugrunde läge, so müsste man diese in einem MRT des Schädels sehen und nirgendwo anders. Sensible Störungen an Armen und Beinen können natürlich auch von einem Herd im Rückenmark kommen. Oligo´s gehen in der Regel im Verlauf nicht weg, wenn sie denn Folge einer MS-Erkrankung sind. Oligo´s sprechen aber nicht immer zwangsweise für eine MS sondern können auch unspezifisch ohne Vorliegen einer Erkrankung nachgewiesen werden. Wenn Sie schlechte Erfahrungen mit einer LP gemacht haben, kann ich Ihre Bedenken gut verstehen. Wichtig wäre, dass ein erfahrene/r Ärztin/Arzt bei Ihnen die LP macht. MIt einer sehr dünnen ggf. sogar atraumatischen Nadel kann man die postpunktionellen Beschwerden auf ein Minimum reduzieren (< 7 %). Ganz auschließen kann man sie allerdings nicht in allen Fällen. Die Indikation zur LP müssen Sie mit den Ärzten absprechen und genau erfragen, welche Gründe für die erneute LP vorliegen. Die Kollegen werden sich aber ganz sicher dabei etwas gedacht haben.
Mit freundlichen Grüßen
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