PatientIn „Anna“ | 15. Feb. 2024

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich habe seit 8 Jahre MS. Bereits bei der Diagnose wurde eine sensible afferente Störung im linken Bein festgestellt, ohne vorhandene LĂ€sionen im RĂŒckenmark (Ergebnis evozierte Potentiale). Ich habe seit Jahren starke Schmerzen in den Beinen, die nun seit rund einem halben Jahr ebenfalls in den Armen vorhanden sind. Ich bekomme Phyiotherapie, aber habe den Eindruck dass man nichts gegen die Muskelspannungen tun kann, da keine Besserung eintritt. Es sind brennende Nervenschmerzen und zum Teil Empfindungsstörungen (bewegungsunabhĂ€ngig). Andere Erkrankungen der HWS/BWS/LWS sind ausgeschlossen. Laut SEP der Arme ist ebenfalls die linke Seite langsamer als die rechte Seite, jedoch ist mein Neurologe der Meinung dass die Bein- & Armsymptomatik nicht auf meine MS zurĂŒckzufĂŒhren sind, da keine LĂ€sionen vorhanden sind.

Können Nervenschmerzen ebenfalls in den ExtremitÀten auftreten, wenn keine LÀsionen in der WirbelsÀule zu finden sind?

Zurzeit habe ich „nur“ LĂ€sionen im Hirn:
- T2w MarklagerlÀsion am Corpus callosum rechtsseitig
- subkortiale Marklager LĂ€sion des rechten Okzipitallappens
- LĂ€sion rechts im Centrum semiovale

Da ich mich mit der Problematik alleine gelassen fĂŒhle, wĂŒrde ich gerne die EinschĂ€tzung Ihres Expertenteams hören.

Vielen Dank und viele GrĂŒĂŸe
Anna

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|19. Feb. 2024

Sehr geehrte Anna,

gerade die spinalen MRTÂŽs sind nicht immer einfach auszuwerten. Die VerĂ€nderungen können subtil sein und man erkennt ganz kleine LĂ€sionen nur bei hoher Auflösung und artefaktfreien MRTÂŽs. Ausschließen kann man da gar nichts. Wenn wiederholt in den SEP AuffĂ€lligkeiten vorhanden sind und eine entsprechende Klinik vorliegt, muss dies eine ErklĂ€rung haben. Demnach wĂ€re eine vollstĂ€ndige AbklĂ€rung incl. LP und Labor und ggf. eine gezielte MRT-Kontrolle angezeigt, zumal Ihr MRT vom Kopf nicht ganz frei von Herden ist.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

PatientIn „Anne“ | 18. Feb. 2024

Sehr geehrtes Expertenteam,

mein Neurologe empfindet sie verlangsamsung im linken Arm nicht als „behandlungsbedĂŒrftig“ und hĂ€tte nur ein MRT veranlasst wenn es auffĂ€lliger gewesen wĂ€re.
Das letzte MRT von der HWS war im vergangenen Jahr und ohne erkennbare LĂ€sionen.

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|19. Feb. 2024

Sehr geehrte Anne,

eine Verlangsamung von elektrophysiologischen Messungen ist nicht alleinig der Grund einer MRT-Untersuchung. Man muss sich immer fragen, welche Konsequenz man aus einer Untersuchung zieht. Wenn die Beschwerden nur sehr subtil sind, hĂ€tte das MRT keine Konsequenz. Vermutlich ist es das, was Ihr Neurologe meint. Lassen Sie die Messungen kontrollieren. Auch hier gibt es natĂŒrlich Schwankungen der Messergebnisse.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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