Myoklonie ?
Guten Mittag,
vorab, ich scheine anscheinend kein MS zu haben, trotzdem verunsichern mich einige Sachen, die auch kein anderer Arzt mir erklären konnte.
Habe gerade eben die Befunde zur HWS und Gehirn MRT erhalten: alles o.B.
Nun habe ich aber seit geraumer Zeit so ein extrem kurzes Fallgefühl, früher auch mehrmals tagsüber, mittlerweile jedoch fast ausschließlich wenn ich meine Augen schließe und mich hinlege.
Mittlerweile gehe ich fast jeden Abend angespannt ins Bett voller Erwartungsangst. Ich merke wie ich mich immer weiter anspanne weil ich jederzeit mit dem Gefühl rechne.
Nun habe ich über Myoklonie gelesen, jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass meine Muskeln zucken. Es ist ein Gefühl, wie als würde man sich kurz erschrecken, aber danach ist alles wieder normal.
Kann das bei einer Multiplen Sklerose vorkommen ? Und wie würde man diese Myoklonie ausfindig machen können ?
Mein MRT scheint ja sauber zu sein.
Ansonsten was kann sonst noch außer Myoklonie dahinter stecken ?
Danke und Liebe Grüße.
Deine Frage beantwortet
Sehr geehre/r Fr./Hr. Ladinz,
Muskelzuckungen sind in der Regel normal und kommen bei vielen Menschen vor (z.B. Einschlafmyoklonien). Oft liegt eine vermehrte Anspannung, eine Stressbelastung oder Schlafmangel vor. Das Gefühl von Myoklonien ohne Myoklonien zu sehen beschreibt einen Zustand der zu intensiven Wahrnehmung/Beobachtung Ihres Körpers. Auch ein kurzes Fallgefühl im Liegen ist ebenfall sehr unspezifisch und zahlreichen Befindlichkeitsstörungen zuordbar. Sicherlich könnte man derartige Beschwerden bei einer sog. afferenten Störung (sensible Wahrnehmungsstörung im Sinne einer Sinnestäuschung) im Rahmen einer MS haben, jedoch erscheint diese bei unauffälligen MRT der HWS und Schädel unwahrscheinlich. Eine SEP-Untersuchung (macht der Neurologe) und eine HNO-ärztliche Überprüfung der Schwindelfunktion (kalorisch Prüfung) wäre noch sinnvoll. Einzelne Diagnosen aufzuführen würde den Rahmen sprengen, da Sie völlig unspezifische Symptome schildern.
Mit freundlichen Grüßen
Vielen Dank Herr Dr. Schneider für Ihre Antwort.
Es fühlt sich so an als würde man quasi runterfallen. Dies ist mir auch schon tagsüber passiert aber mittlerweile eher wenn ich mich hinlege und schlafen will. Aber es kann auch öfters in einer Nacht auftauchen.
Außerdem habe ich das Schädel MRT vor diesem komischen Symptom machen lassen. Falls das noch eine Rolle spielt ?
Was sagt es eigentlich aus, dass ich genau jenes Gefühl provozieren kann, wenn ich inne halte und ich mir versuche vorzustellen wie dieses Gefühl auftaucht ? Denn dann, meistens, taucht es auch wirklich auf.
Vielen Dank !
Deine Frage beantwortet
Sehr geehre/r Fr./Hr. Ladinz,
vermutlich spielen Ängste dabei eine Rolle oder sind vielleicht sogar auch ursächlich der Grund für das beklagte verklemmende Schwindelgefühl. Vermutlich haben Sie so etwas auch schon mal erlebt, wenn man auf einer festen Brücke steht und in die Tiefe schaut. Viele Menschen erleben dann einen Schwindel, obwohl alles in Ordnung ist. Allein durch die Vorstellung kann ursächlich das Gefühl des Fallens entstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Vielen Dank Herr Dr. Schneider.
Also es ist kein richtiges Schwindelgefühl. Nur dieses typische Fallgefühl, welches vermutlich jeder beim Einschlafen kennt, nur halt früher auch bei mir tagsüber aufgetreten ist.
Es ist eine Art Muskelzucken, aber ich habe keine Ahnung ob das Zucken dieses Gefühl auslöst oder umgekehrt dieses Gefühl das Zucken auslöst.
Sie meinten ja auch es kann psychisch sein. Das kann ich mir gut vorstellen, da ich vor Beginn dieses Symptoms auch Krankheitsängste und inneren Stress hatte, aber halt nicht unmittelbar während dem Eintritt des Symptoms.
Kann die Psyche, wenn sie vor bspw. 1 bis 2 Monaten vorher regelmäßig belastet wurde, solche Symptome so verzögert hervorrufen ?
Erneut danke ich Ihnen.
Deine Frage beantwortet
Sehr geehre/r Fr./Hr. Ladinz,
denkbar sind alle Variationen. Die Psyche läßt sich nicht wie ein Schalter an- und ausschalten. Selbst wenn nur vorrübergehende Stresssituationen auftreten, so kann auch eine basale innere Anspannung und unverarbeitete Konflikte ursächlich verzögert Symptome verursachen. Finden Sie Ihre Mitte, analysieren Sie Ihre Schwachstellen, gehen Sie gezielt dagegen vor und bleiben Sie im Kontakt mit Ihrem Neurologen, der Ihnen hilft, Ihre Symptome richtig einzuordnen und Ihnen ggf. auch die Sicherheit gibt zu wissen, das Sie nicht organisch krank sind.
Mit freundlichen Grüßen
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