PatientIn „Hamburger01“ | 22. März 2023

Hallo Herr Dr. Schneider,
hallo Herr Sievers

mir fallen seit einigen Monaten häufig schmerzlose Zuckungen verschiedener Muskeln auf. Oberschenkel, Unterschenkel, Arme, jeweils beidseitig. Ich bin auch schon in neurologischer Behandlung bzw. Beobachtung aufgrund der folgenden Feststellung beim MRT des Kopfes:
"Rechte Opticusscheide im hinteren Bereich etwas weiter
und rechter Opticus mit kleiner zentraler T2-Zeit-Verlängerung, grundsätzlich vereinbar mit z.B. Zustand nach RBN. Intrakraniell aber keine infra- oder supratentorielle Entmarkungsherde."

Die Aufnahmen sind von Ende Dezember 2022. Das Muskelzucken hatte ich glaube ich schon davor. Da im MRT aber keine weiteren Entmarkungsherde zu sehen sind, geht der Neurologe nicht von einer MS aus. Ich bin trotzdem verunsichert und weiß nicht, ob ich mir vielleicht eine zweite Meinung einholen soll. Neben dem Muskelzucken hatte ich im Dezember 2022 außerdem häufig Probleme mit Stolpern und Griffprobleme (Sachen fielen mir aus der Hand). Diese Probleme habe ich momentan aber nicht mehr.
Was würden Sie mir empfehlen? Ist auch ein MRT des Rückenmarks sinnvoll?
Vielen Dank!

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|23. März 2023

Hallo Hamburger01,

die beschriebenen Muskelzuckungen haben nichts mit MS zu tun. "Stolpern und Grifprobleme" sind zu allgemein für eine Einordnung. Der MRT-Befund passt nicht zu ihren Beschwerden, Sehstörungen sind ja wohl nicht aufgetreten. Insgesamt ergibt sich kein zusammenhägendes Bild mit einem bestimmten Verdacht, das ist dann eine Zweitmeinung. Eine MRT-Untersuchung weiterer Regionen würde ich vom neurologischen Untersuchungebefund abhängig machen, der nicht mitgeteilt wird. Visuell und sensibel evozierte Potentiale könnten evtl. eine Zusatzinformation für eine Indikation eines MRT liefern.

MfG

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