Muskelzuckungen und Schmerzen
Sehr geehrter Expertenrat,
ich (27, M) wende mich an Sie nach mittlerweile 2 Jahren Symptomen. Angefangen hab meine Symptome im Mai 2019. Ich leide unter Muskelzuckungen und Muskelschmerzen. Das Zucken kann am ganzen Körper entstehen, hauptsĂ€chlich aber an Armen und Beinen. Beim Gehen ist es manchmal so, als ob meine Beine "nass" sind und kribbeln. Dies vergeht nach einiger Zeit wieder. Ziehende und stechende Schmerzen können ebenfalls am ganzen Körper auftreten. Ich habe bereits mehrere MRTs gemacht, etliche neurologische Untersuchungen und Rheuma wurde auch ausgeschlossen. Ich habe vor 2 Jahren eine Psychotherapie aufgrund von Panikattacken gehabt, die ich aber mittlerweile beendet habe und auch seelisch geht es mir eigentlich gut. Nur leider kann kein Arzt mir sagen, was es mit meinen Symptomen auf sich hat. Blutuntersuchungen haben einen leichten Kaliumdefizit gezeigt, waren aber auch sonst unauffĂ€llig. Das Zucken und die Schmerzen treten periodisch auf, mal ist es mehrere Wochen sehr ruhig und kaum spĂŒrbar und an anderen Tagen vergeht keine Minute ohne Zucken und Schmerz. Ich weiĂ mit meinem Latein momentan leider nicht mehr weiter und hoffe, dass Sie evtl. eine Idee haben.
Mit besten GrĂŒĂen
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Max,
weder Muskelzuckungen, noch Muskelschmerzen, noch ziehend-stechende Schmerzen sind Symptome einer MS. Zudem waren mehrere MRTÂŽs unauffĂ€llig, die bei derart ausgeprĂ€gten Beschwerden bei einer zentralen organischen Ursache hĂ€tten etwas zeigen mĂŒssen. Bei starkt schwankenden Beschwerden ist daher ist in der Tat davon auszugehen, dass eine seelische Ursache zugrunde liegt. Diese kann identisch zu einer organischen Erkrankung organbezogene Beschwerden machen. Wir nennen dies somatoforme Störungen. Muskelzuckungen, die wir Faszikulationen nennen, treten oft bei vermehrter innerer Anspannung auf und sind in der Regel harmlos. Warum bei einer Person eher Muskelzuckungen, bei einer anderen Schmerzen oder Herzrasen/Luftnot auftritt ist ungeklĂ€rt. Wichtig ist, nach Ausschluss einer organischen Ursache eine entsprechende Psychotherapie vorzunehmen (incl. einer Ursachenforschung) und die Symptome zu verdrĂ€ngen, zu akzeptieren oder einen Weg zu finden, damit umzugehen. Dies ist oft ein langwieriger und schwieriger Prozess.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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