MS Verdacht
Liebes Experten-Team,
aufgrund des Lhermitte-Zeichens seit JĂ€nner 2023 wurde ich vor einem Monat auf MS untersucht. MRT ergab 2 LĂ€sionen im RĂŒckenmarkt (C2/C3 und C6/7) die KM aufnehmen, 2 periventrikulĂ€re LĂ€sionen am Vorderhorn und eine im frontalen Marklager - diese 3 nehmen kein KM auf, weshalb im Befund steht "...somit eine zeitliche und örtliche Dissemination gegeben und vereinbar mit Demyelinisierungsherden im Rahmen einer MS. Wegen doppelten PlĂ€ttchen die ich noch bis Mai 2024 nehmen muss (NSTEMI im Mai) konnte keine Lumbalpunktion durchgefĂŒhrt werden. Die VEP waren grenzwertig, rechts schlechter aber nicht schlimm, ansonsten recht unauffĂ€llige Befunde, nur die Reflexe mittelgradig lebhaft. NĂ€chste MRT Kontrolle ist im Dezember und bei zunehmenden neurologischen Symptomen soll ich mich melden. Da ist mein Problem weil ich nicht weiĂ wann es wirklich gerechtfertigt ist mich zu melden. Am "schlimmsten" ist die Kraftlosigkeit und das Ziehen in den ganzen Beinen was zunehmend schlimmer wird (wie wenn ich ein Vakuum hĂ€tte). Gestern kam dann wie ein Ameisenkribbeln dazu (wie wenn der eingeschlafene FuĂ grad wieder aufwacht). Es betrifft aber meist beide Beine abwechselnd, und unabhĂ€ngig von Bewegung. Und eine fast unertrĂ€gliche MĂŒdigkeit seit 2 Wochen obwohl ich gut schlafe. WĂŒrde es Sinn machen mich in der Ambulanz nochmal zu melden oder passt es nicht zur MS? Bitte entschuldigen Sie, aber ich bin diesbezĂŒglich etwas unsicher :-(
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Fragesteller,
auch ohne den Liquor kann man eine MS diagnostizieren. Im ĂŒbrigen sehe ich keine Kontraindikation, bei einer medikamentösen doppelten BlĂ€ttchenhemmung eine LP mit "atraumatischen Nadeln" durchzufĂŒhren. Nach Ihrer Schilderung erfĂŒllen Sie die Kriterien einer MS und sollten behandelt werden, zumal KM-aufnehmende Herde im MRT zu sehen sind. Demnach liegt eine aktive Erkrankung vor. Die Therapie umfasst eine Akutbehandlung mit Kortikoiden und aber auch einer Langzeittherapie mit Stufe 1 Therapeutika zur Reduktion des Risikos weiterer EntzĂŒndungsschĂŒbe. Demnach wĂŒrde ich Ihnen raten, sich erneut neurologisch vorzustellen und die Indikation einer Behandlung erneut ansprechen.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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