MS und Rückenprobleme
Hallo Herr Dr. Schneider,
ich bin momentan sehr beunruhigt, denn ich habe zur MS auch noch eine Spinalkanalstenose mit folgendem Befund:
Bereits deutliche kombinierte lumbale Enge L4/L5 sowie geringer L3/L4. Fortgeschrittene aktivierte Spondylarthrosen. Großbogige Torsionsskloliose, Erosive Osteochondrose mit Protrusion TH 7/8. Kein weicher Prolaps. Ich habe deswegen schon Physio bekommen und auch eine Therampie mit Kortison, heute will der Orthopäde mit Akupunktur beginnen.
Ich habe momentan zunehmende Gehprobleme (Laufe zwar noch und man sieht nichts im Gangbild)und ich fühle mich auch körperlich, wie wenn das alles schlechter wird und weiß leider nicht welche der beiden Krankheiten dies verursacht. Ich war im Juli 20 wegen der MS im Krankenhaus und da hatte ich einen EDSS von 0 und auch sonst ist alles normal gewesen, Gangprobleme hatte ich da auch schon, aber da war das im rechten Bein eher ein Pelzigkeitsgefühl und ab und an schwere Beine.
MRT des Schädels, HWS und BWS wurden gemacht und im Dezember 2020 wieder zur Kontrolle da hat sich nichts verändert zum Juli laut meinem Neurologen. Basistherapie hatte ich noch nie genommen wurde mir jetzt auch nicht verordnet, war auch in allen Jahren nie zur Kontrolle, weil mir ja nichts fehlte.
Auch habe ich den ganzen Tag das Gefühl ich würde einen Bleimantel am Körper tragen und wie ein instabiles Körpergefühl und habe zeitweise auch ein pelziges Gefühl am rechten Oberarm, das aber immer mal wieder nachlässt.
Wenn ich morgens aufstehe habe ich diese großen Schwierigkeiten nicht so sehr, merke schon, dass da was nicht normal ist,aber das kommt dann erst später.
Ich bin noch voll berufstätig im Büro und habe einen Stehschreibtisch, wo ich auch einige Stunden am Tag stehe.
Kann es sein, dass meine MS, die ich im April 27 Jahre habe und bis letzten Mai keine Schwierigkeiten hatte in die SPMS übergegangen ist und kann das auch sein, dass ein so rascher körperlicher Abbau sein kann?
Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Bemühungen und Antwort.
Liebe Grüße
Sandra
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Sandra,
nun aus der Ferne ist das sehr schwierig zu beurteilen. Man muss im ersten Schritt klären, was wirklich von der MS und was von der lumbalen Spinalkanalstenose kommt. Dies sollte sich durch eine Untersuchung klären lassen. Ein EDSS von 0 Punkten bei Angabe von Gangstörungen und einem pelzigen Gefühl im Bein erscheint mir nicht plausibel. Sie müssten mindestens einen EDSS von 3,5 haben, wenn eine Gangstörung schon vorliegt. Liegt eine schleichende Verschlechterung über einen Zeitraum von mehr als 1 Jahr vor, ohne dass man Schübe abgrenzen kann, so liegt eine SPMS vor. Um das zu beurteilen ist eine genaue EDSS-Einstufung und deren Verlauf wichtig.
Wissen müsste man auch, wie zahlreich Herde im Rückenmark und im Gehirn vorhanden sind und wie sich die elektrophysiologischen Messungen über die Zeit verändert haben.
Wie Sie sehen, müssen viele Fragen beantwortet werden, um Ihnen wirklich zielgerichtet helfen zu können. Vielleicht wenden Sie sich auch an ein MS-Zentrum mit all Ihren Unterlagen, befor Sie eine Behandlung (Akkupunktur) machen, die weder bei dem einen noch bei dem anderen wirklich zielführend ist.
Mit freundlichen Grüßen
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