MS und Rücken
Guten Morgen Herr Dr. Schneider,
ich habe eine Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose festegestellt vor zwei Jahren) und MS seit 1998.
Meine Frage ist kann ein Neurologe den Unterschied feststellen, ob eine Gangstörung von der MS kommt oder vom Rücken?
Meine Sorge ist, dass da gesagt wird ja der hat ja eh MS und da kommt das daher und wird gar nicht weiter untersucht.
Danke im Voraus.
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Hr. Helge,
ja, man kann das sehr wohl unterscheiden. Vermutlich geht es um eine Stenose der HWS. Eine Myelopathie des Rückenmarkes sieht anders aus, als eine Myelitis. Eine akute Myelitis bei MS nimmt Kontrastmittel auf, eine Stenose nahezu nie. Eine Stenose macht eine langsam zunehmende klinische Symptomatik, ein akuter Schub eine akute Gangstörung. Ich könnte jetzt noch viele andere Punkte nennen. Aber es kann auch mal schwierig sein: wenn ein Mensch eine chronisch progrediente MS hat und schon immer schlecht lief und dann noch degenerativ eine Stenose hinzukommt, kann es schwierig sein, welche Ausfälle welcher Erkrankung zuzuordnen sind. Manchmal verursachen eben auch beide Erkrankungen eine Gangstörung. Bei einer Stenose kann man den Abstand auch messen und dann anhand des Wertes die OP Indikation festlegen. Nur bei einer absoluten Stenose (< 9 mm würde man zu einer OP raten.
Mit freundlichen Grüßen
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