MS und Depressionen
Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,
heute ist Weihnachten und ich mache mir sehr große Sorgen um meine Schwester.
Sie ist 59 und hat seit nahezu 40 Jahren MS ohne größere Einschränkungen.
Sie hat zudem auch Bandscheibenprobleme, wurde operiert und es ist noch nicht zufriedenstellend aufgrund von noch bestehenden Missempfindungen wie leichte Taubheitsgefühle etc. Neuerdings entwickelt sie aber so was wie eine Störung. Sie sagt, dass sie sich bald nicht mehr bewegen kann (Angst vor Rollstuhl und dass sie bald Pflege braucht) und hat auch Panik z.B. vor dem Einkaufen und raus gehen allgemein. Noch vor ca. 2 Wochen ist sie nahezu 3-4 Mal in der Woche einige Kilometer nordic walken gewesen.
Kann das denn jetzt sein, dass die OP (war Ende April) so was wie ein spätes Trauma auslösen kann oder ist es möglich, dass die OP bei ihr tatsächlich einen schnelleren schlechteren Verlauf der MS ausgelöst hat?
Sie bekommt übrigens seit ca. zwei Tagen Escitalopram.
Vielen Dank.
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Sandy,
kommen mehrere Erkrankungen zusammen, so überlagern und verstärken sich natürlich neurologische Defizite. Hinzu kommt eine Angst, die selbst zu einer Verstärkung der Unsicherheit beim Gehen führt. Wie beschreiben dies dann in Form eine phobischen Gangstörung. Wichtig ist, dass man dies rel. rasch überwindet. Mal hilf eine gezielte Physiotherapie, mal ist aber auchergänzend eine psychologische Behandlung notwendig. Eine angstlösende und antidepressive medikamentöse Behandlung, wie benannt kann natürlich unterstützend auch helfen. Sie selbst können zudem Ihre Schwester unterstützen, dass Sie mit Ihr gemeinsam relgelmäßig kleiner Strecken gehen, sie darin bestärken, was sie schafft und Schritt für Schritt die Wegstrecke verlängern. Nur durch ein regelmäßiges Training kann man eine gute Gehfunktion erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
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