PatientIn „DijanaG“ | 06. MĂ€rz 2023

Meine Tochter (29 Jahre) hat auf dem MRT mit Kontrastmittel entzĂŒndliche Stellen im Gehirn und am RĂŒckenmark. Das hat starken Schwindel, Taubheit im Bein-Bauch gefĂŒhrt. Auch leidet sie an Gleichgewichtsstörungen. Die Lumbalpunktion war unauffĂ€llig. Sie bekam aber von der Klinik trotzdem die Diagnose MS. Kann das sein, trotz unauffĂ€lliger Lumbalpunktion? Ich bin da sehr skeptisch um ehrlich zu sein.... Bitte um Ihre Antwort. Vielen Dank

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|07. MĂ€rz 2023

Sehr geehrte Diana,

der Liquor muss primĂ€re nicht die typischen oligoklonalen Banden oder eine MRZ-Reaktion ausweisen. Oft kommt es aber im Verlauf dazu. Es muss auch nicht immer eine leichte Pleozytose bestehen (leichte Zellzahlerhöhung als Ausdruck einer akuten EntzĂŒndung). Daher ist nach den Diagnosekriterien der Liquor nicht Voraussetzung fĂŒr die Diagnosestellung einer MS sondern dient mehr oder minder zum Ausschluss anderer Ursachen (kann aber auch als ein weiterer Baustein zur Diagnosestellung herangezogen werden). Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie sich eine zweite Meinung einholen. Denn bei dieser Diagnose ist es sehr wichtig, davon ĂŒberzeugt zu sein, dass alles richtig beurteilt wurde, damit konsequent auch eine Behandlung umgesetzt wird, bevor weitere EntzĂŒndungsherde auftreten, die nicht wieder zu beseitigen sind.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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