MS-Symptome seit der Jugend o.B.
Guten Tag,
vielen Dank, dass es hier eine Möglichkeit gibt, um Fragen loszuwerden, das hilft sehr weiter :)!
Ich versuche mich kurz zu halten. Ich bin 29 Jahre alt und männlich und habe verschiedenste, neurologische Symptome o.B.
Symptome seit Jugend:
- Ziehen in den Beinen, dass immer nur für wenige Sekunden auftritt, auch tagsüber. Fühlt sich wie Wachstumsschmerzen an. Im Sitzen kann ich die "Schmerzen" auch bewusst auslösen. Ganz komisch
Symptome seit 2 Jahren:
- Druckgefühl im rechten Augen. Vereinzelnd starkes Stechen
- Gliederschmerzen
- Müdigkeit
Symptome seit 1 Jahr:
- Brennen im rechten Arm bei kleinster Anstrengung (Föhnen). Schmerz fokussiert sich auf die Schulter
Symptome seit Januar 2021
- Rechter Unterschenkel fühlt sich eingeengt an und es drückt. Der Schmerz ist nicht schlimm aber das Druckgefühl ist permanent da. Bei bewegung brennt der Unterschenkel.
Untersuchungen:
- Hausarzt: Blutbild mit sämtlichen Markern, Urin-Stuhlprobe, Ultraschall sämtlicher Organe, EKG
- Neurologe: MRT Kopf / HWS o.B. , B12 Mangel der ausgeglichen wurde
- Orthopäde: Röntgen Schulter (Leichte Schleimbeutelentzündung), Röntgen Bein o.B.
Ich kämpfe schon seit meiner Jugend mit der Angst vor MS, da ich damals nach Ursachen für das Ziehen in den Beinen gesucht habe und direkt auf MS gestoßen bin. Mein Hausarzt sowie mein Neurologen gehen von einer Angststörung aus. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Angst permanente Schmerzen auslösen kann. Bei mir wechseln die Symptome auch nicht, sondern fokussieren sich auf die rechte Seite (Auge, Bein, Arm). Nur das Ziehen ist in beiden Beinen.
Was meinen Sie? Wäre eher eine Verhaltenstherapie oder weitere Untersuchungen angebracht? Wird normalerweise nicht auch eine Lumbalpunktion gemacht? Oder nur bei einem Anzeichen im MRT?
Vielen Dank und VG,
Latitud
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Latitud,
zunächst einmal gehören zum Teil auch provozierbare Schmerzen nicht zu einer MS. Sensible Missempfindungen sind unspezifisch und kommen natürlich auch bei einer MS vor. Ein unauffälliges MRT von Schädel und HWS schließt eine MS nach so vielen Jahren mit Symptomen nahezu aus. Nervenmessungen sind einfach umsetzbar und von großer Bedeutung, da sie auch andere mögliche Ursachen aufdecken bzw. ausschließen können. Eine LP sollte gemacht werden, wenn sich pathologische Messwerte z. B. bei den SEP oder VEP ergeben. Rheumatologische Laborparameter wären ggf. auch noch sinnvoll. Eine Verhaltenstherapie/psychologische Therapie wäre sinnvoll, wenn weiterhin der Verdacht auf eine Angststörung vorliegt.
Mit freundlichen Grüßen
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