PatientIn „Julis“ | 23. Juli 2021

Sehr geehrtes Expertenteam,

Vor ca. 4 Wochen habe ich Sensibilitätsstörungen in der linken Hand wahrgenommen. Nun habe ich große Angst, dass es ein Ms Vorbote sein könnte.

Kurz zu mir und meinen Symptomen: Ich bin weiblich und 24 Jahre alt, habe derzeit einen eher ausgeprägteren Folsäuremangel (2.4 ng/ml) und habe keine Borreliose (Antikörpertest negativ). Eine Kontrolle des B12 Status wurde nicht gemacht. Ich ernähre mich vegetarisch und habe vor kurzem die Pille abgesetzt (info bzgl Hormonveränderung)

Vor 4 Wochen ist mir beim Arbeiten am Computer ein Kribbeln/ komisches Gefühl in der Hand aufgefallen, das aber nach 3-4 Tagen wieder verschwand. 2 Wochen später ist es wieder gekommen, ebenfalls in der linken Hand. Jetzt hält es seit einer Woche an. Es ist keine Taubheit, und auch kein richtiges Kribbeln oder Ameisenlaufen , sondern eher ein Brennen der Handfläche. Fingerspitzen sind eher nicht betroffen. Manchmal spüre ich die ganze Handfläche, großteils würde ich den Schmerz aber in der Handmitte bzw. Im Daumen und Zeigefinger beschreiben. (Ballen des Zeigefingers) Seit langem schlafen mir ca 1-2 mal pro Woche die Arme beim Schlafen ein. Manchmal auch beide Arme gleichzeitig. Nächtliche Schmerzen habe ich nicht. Tagsüber ist auch nur die Hand betroffen, am Arm spüre ich nichts. Ich habe das Gefühl, dass das Brennen tagsüber besser ist und nicht mehr richtig auffällt und vor allem gegen Abend eher schlechter wird. Bei heißem Wasser und bei Belastung der Hand werden die Symptome stärker, durch Ausschütteln verschwinden die Symptome nicht.

Fürs das Karpaltunnelsyndrom gibt es keine erbliche Veranlagung. Ich hatte auch keine Verletzungen im Handgelenk oder im Schulterbereich. Bin Studentin und schreibe oft viele Stunden am Stück am pc (keine Maus). Ein karpaltunnelsyndrom kommt mir mit 24 Jahren aber komisch vor..

Vielen Dank für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen
Julis

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|24. Juli 2021

Sehr geehrte Julis,

auch wenn ein Karpaltunnelsyndrom unwahrscheinlich erscheinen mag, so sollte dies dennoch mittels NLG ausgeschlossen werden. Dies ist relativ einfach zu machen. Kommt ein Nervenkompressionssyndrom nicht in Frage, würde ich im Bereich der HWS nachschauen. Ihre Symptome klingen nicht nach einer zentralen Störung. Ein derart schwankender Verlauf ist für eine MS untypisch.

Mit freundlichen Grüßen 

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