MS Schub oder Mirgäne?
Sehr geehrtes Expertenteam,
ich habe die Diagnose MS seit letztem Jahr (weiblich,27 Jahre).
Läsionen habe ich vermehrt in der HWS und im Hirnstamm (Pons).
Ich hatte vor ein paar Tagen für einen Tag lang eine taube Gesichtshälfte (rechts). Zu erst bin ich davon ausgegangen, dass es ein neuer Schub sein könnte, da ich diese Symptomatik schon einmal hatte, allerdings auf der linken Gesichtshälfte. Diese Symptomatik breitete sich beim letzten Mal soweit aus, dass es die komplette linke Körperhälfte betraf und nur unter zweimaliger Kortisonstoßtherapie mit jeweils 3 Tagen Behandlung zurück ging.
Wie kann sich denn dieses Taubheitsgefühl der rechten Gesichtshälfte für einen Tag erklären? (einen Infekt oder ähnliches hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht)
Kann hierbei auch Mirgäne als mögliche Ursache in Frage kommen? Normalerweise äußert sich meine Mirgräne fast immer mit dem selben Ablauf: Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen sowie Kopfschmerzen. Vereinzelt hatte ich auch schon mal Sprachstörungen.
Sollte ich meine Neurologin darüber informieren oder spielt dieses Taubheitsgefühl für einen Tag keine wichtige Rolle?
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage.
Mit freundlichen Grüßen
 
                Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Lisa,
wenn die sensible Störung im Gesicht weniger als 1 Tag angehalten hat ist es per Definitionem kein MS-Schub. Da die Symptomatik ohnehin wieder von selbst verschwunden ist, hätte es derzeit auch keine Behandlungsrelevanz. Eine Migräne kann natürlich neben den Hauptsymptomen Übelkeit und Erbrechen sowie eine visuelle Aura auch andere neurologische Defizite machen. Auch eine sensible Störung im Gesicht wäre denkbar. Demnach würde ich den weiteren Verlauf erst einmal abwarten. Wichtig ist, auf eine regelmäßige Behandlung zu achten, um die Aktivität der MS so gering wie möglich zu halten. Hier bedarf es eine enge Absprache mit der Fachärztin, da gerade Herde im Bereich der HWS und Pons oft schwerwiegende neurologische Ausfälle machen.
Mit freundlichen Grüßen
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