PatientIn „Christina“ | 15. Dez. 2023

2020 habe ich nach erfolgter Diagnostik von einer neurologischen Ärztin die Diagnose MS bekommen und gleich 4 Punkte auf der EDSS Skala. Aufgrund der Anamnese, Oligoklonale Banden nur im Liquor, 10 Läsionen im Gehirn ( MRT). Elektrophysiologische Diagnostik zeigten einige Auffälligkeiten.Seit 2012 leide ich unter einen neurogenen Blasenentleerungsstörung, die sich im Laufe der Zeit verschlechtert hat. 2019 wurde ein erloschener Analreflex festgestellt. Der Oberarzt der Neurologie hat mir kurz nach meinem Gespräch mit der Stationsärztin gesagt, ich hätte auf keinen Fall MS, in meinem Alter ,damals 64 Jahre, würde man keine MS mehr bekommen. Es war mir nicht möglich, ihm zu erklären, dass ich schon seit Jahren immer wieder so Beschwerden wie eine Gangstörung, Beine wie einzementiert, gehabt habe. Ein plötzlicher Sturz nach vorn auf die Straße kam 1 Mal vor. Das schrecklichsten ist die seit 2019 täglich ab mittags plötzlich einsetzende Erschöpfung. Plötzlich bin ich so kraftlos und muss mich hinlegen. Nach ein paar Stunden Ruhe ohne große Bewegung geht es wieder. Jeden Tag! Ich habe/ musste mein Leben zwangsläufig darauf einstellen. Die Ärztin von 2020 hatte mir einen Flyer über Fatigue bei MS gegeben. Was kann ich haben, wenn ich keine MS habe.Im Blut und Liquor gab es keine Auffälligkeiten. Ist es vielleicht Fibromyalgie oder meine Psyche, das wurde mir auch bereits gesagt. Ich bin ratlos. Danke, dass ich mir das mal so alles von der Seele schreiben konnte. Zudem habe ich seit Jahren eine Überfunkion der Nebenschilddrüsen ohne bekannte Ursache, Calcium und Parathormon sind zu hoch, Vitamin D zu niedrig. Anfang des Jahres wurde bei mir zufällig eine Auffälligkeit auf der linken Niere gefunden, was es ist, weiss niemand so genau. Ich habe alle 6 Monate ein Kontroll MRT, vor kurzem hatte sich die RF nicht vergrößert, die Innenstruktur hatte auffällig viel Kontrastmittel aufgenommen. Ich bin doch ziemlich verunsichert von allem, aber, wie erwähnt, diese grässlich Erschöpfung mit Müdigkeit belastet mich sehr. Ganz lieben Dank und liebe Grüße

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Carsten Sievers
Neurologe|15. Dez. 2023

Hallo Christina,

eine MS-Diagnose im Alter von 64 ist zwar nicht so häufig kommt aber doch vor. Die MS-Diagnose wird anhand bestimmter Kriterien gestellt. Falls die Krankheitsgeschichte passt und die Diagnostik sorgfältig durchgeführt wurde - dazu gehört auch der Ausschluss anderer möglicher Diagnosen - ist von einer richtigen Diagnose auszugehen. Ich schlage vor mit allen Befunden eine Zweitmeinung einzuholen. Was sie sonst noch haben könnten lässt hier nicht klären.

MfG

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