MS oder nicht?
Hallo,
Ich bin weiblich, 28, Mama eines EinjÀhrigen.
Anfang MĂ€rz hatte ich Schleiersehen + Bewegungsschmerzen am linken Auge.
Innerhalb von 2 Wochen wurde VEP und MRT ohne KM gemacht. Zudem hatte ich sehr starken Vitamin D und FolsÀuremangel.
Mein Neurologe wertet VEP als nicht Pathologisch. ("Latenzen stgl., Amplit li< Re (4,0mV vs. 9,6mV)" ). Gab ihm dennoch Anlass genug ein MRT machen zu lassen.
Im MRT haben die Radiologen + Neurologe KEINE SehnerventzĂŒndung gesehen. Nur "zwei einzelne T2-assoziierte Gliosen subkortikal, die nach Art und Lokalisation auch nicht verdĂ€chtig auf entzĂŒndliche Genese sind." (steht so im Bericht)
Ich wurde ohne MS Diagnose entlassen und war sehr dankbar.
2 Wochen spĂ€ter hatte ich ein komisches GefĂŒhl im Linken FuĂ (sehr diffus mal warm, mal kribbeln teilweise mit spezifischer Schmerz beim Auftreten) Mein Anlass wieder zum Hausarzt zu gehen und ich wurde sicherheitshalber in einer neurologische Klinik ĂŒberwiesen mit StationĂ€re Aufnahme. Diese Klinik hat im gleichen (!) MRT Bild nun doch eine SehnerventzĂŒndung festgestellt + Werten die zwei Gliosen als â chronisch entzĂŒndlichen LĂ€sion periventrikulĂ€r und juxtakortikal"). Bei der Lumbalpunktion wurden Oligoklonalen Banden nachgewiesen. Ansonsten waren meine restliche Werte und Untersuchungen gut bzw im Normbereich. (hatte HWS MRT ohne Befund + Elektrischphysiologische Untersuchungen ohne AuffĂ€lligkeiten. Nur das VEP zeigt wohl wieder leichte Verzögerung die wohl Pathologisch (?) gewertet wurde obwohl sich mein Sehen sehr verbessert hat als beim ersten Mal.)
Ich wurde mit einer MS Diagnose entlassen.
Nun bin ich sehr verwirrt. Ich vertraue meinen Neurologen und schÀtze ihn als kompetent und gewissenhaft ein. Die Klinik in der ich war, war eine MS Zertifizierte Klinik.
Wie kommt es, dass das gleiche MRT Bild vom SchÀdel SO unterschiedlich gewertet wird?
Mit der Diagnose an sich kann ich umgehen, wenn sie zweifelsfrei ist. Anderseits habe ich die Sorge eine zu schnelle (vielleicht falsche?) Diagnose bekommen zu haben. Dadurch wĂŒrde ich unnötig Medikamente und Untersuchungen machen + erschweren mir unnötig in Zukunft den Zugang zu verschieden Versicherungen und Kreditmöglichkeiten.
WĂ€re eine dritte Meinung sinnvoll oder bringt es noch mehr Verwirrung?
Ich danke fĂŒr die Antwort im voraus.
Deine Frage beantwortet
Hallo Lina,
das MRT wird immer interpretiert (d.h. es kommen unterschiedliche Wertungen vor), das erste VEP hĂ€tte ich pathologisch gewertet (Amplitudendifferenz >50%), die positiven OKB sind in Kombination mit den anderen Befunden und Beschwerden unter der Voraussetzung des Ausschlusses anderer möglicher Krankheiten recht eindeutig fĂŒr eine MS-Diagnose. Meine dritte Meinung haben sie ja jetzt, auch wenn diese auf eingeschrĂ€nkter Datenbasis beruht.
MfG
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