PatientIn „Ronny“ | 09. Dez. 2020

Hallo,

Ich habe große Angst vor einer MS-Erkrankung. Ich bin 18 Jahre jung und mache eigentlich relativ viel Sport.

Es fing alles vor ca einem Monat an. Ich bekam plötzlich Sehprobleme, konnte keine Texte fixieren und teile meines Sehbereiches nicht erkennen, dies ging nach ungefĂ€hr 15min weg. Anschließend folgte ein andauernder Kopfdruck mit wechselnder Benommenheit, der nach einer Woche wieder verschwand. Zudem fĂŒhlt sich mein linkes Bein anders an, verkrampft oder eher steif. Meine Bewegungen sind anders als die im rechten, dies hĂ€lt sich jetzt schon seit 2 Wochen, mal ist es stĂ€rker, mal schwĂ€cher (das Gleiche empfind ich in meiner rechten Hand/Arm) Zuckungen in dem Bereich sind ebenfalls vorhanden, breiten sich teilweise auch am Körper aus. Ich gehe seit zwei Tagen zudem auch sehr hĂ€ufig auf die Toilette und entleere meine Blase ca. 10-15 mal am Tag in kleineren Mengen.

MRT war ohne Befund.
(kann eine MS auch ĂŒbersehen werden ?)
Langzeit-EKG ebenfalls.
Blutwerte sind gut.

Ich mache mir dauerhaft Gedanken, was los ist. Multiple Sklerose geht mir dabei nicht aus dem Kopf.

Kann das alles auch von Stress kommen oder psychosomatisch sein ? Ich steigere mich seit meinen Sehproblemen stark in meine Symptome rein, jedoch sind diese da, ich spĂŒre sie und sie vergehen auch nicht, wenn ich mich ablenke.

Wie soll ich weiter vorgehen ?
Was denken Sie ?

Mir wird immer nur gesagt, ich sei bei voller Gesundheit und es wĂŒrde alles vom Stress und dem ganzen drum herum kommen. Langsam drehe ich durch...

Vielen Dank im Voraus fĂŒr die Antwort.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|10. Dez. 2020

Sehr geehrter Ronny,

die ĂŒber 15 min andauernden Sehstörungen sind einem MS Schub nicht zuordnet. DafĂŒr mĂŒssten die AusfĂ€lle mindestens ĂŒber 24 h anhalten. Die anderen Beschwerden sind z. T. völlig unspezifisch und schwierig einzuordnen. Das mrt ist die sensitivste Methode, eine ms abzuklĂ€ren. Eine neurologische Untersuchung und ergĂ€nzende Messungen (insbesondere VEP und SEP) wĂ€ren sinnvoll, wenn auch Ihre Schilderung nicht nach einer ms klingt. Aus der Ferne sind die Befunde allerdings nur bedingt zu verwerten. Ihre Unsicherheit kann man Ihnen nur nehmen, wenn Sie Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt vertrauen schenken. Möglicherweise haben die Ärzte ja recht und Sie sind organisch gesund. Dann wĂ€re eine psychologische Behandlung oder Psychotherapie sinnvoll, bevor sich Ihr Ängste verfestigen.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen 

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen 

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