PatientIn „Marry.L“ | 04. Sept. 2022

Guten Abend!

Ich bin 21 Jahre alt und weiblich. Seit einiger Zeit plagen mich Symptome, die gerade in den letzten Monaten stark zunehmen. Natürlich erwarte ich nicht, dass Sie meine Frage genaustens beantworten können. Allerdings wollte ich mir Ihre generelle Meinung und Erfahrung bezüglich meiner Symptome „anhören“.

Vorab eher nebensächlich ist, dass ich seit 2 Jahren unter Rückenschmerzen leide, die besonders dieses Jahr extrem wurden. Bisher wurde ein MRT der Lws gemacht und herausgefunden, dass dort eine Steilstellung sowie ein leichter Bandscheibenvorfall vorliegt.
Es drückt nichts auf den Nerv.

Ich habe seit ca. einem Jahr bemerkt dass ich oft unter dem Kiefer/kurzes Stück am Hals entlang, leichte Schwellung habe und der Bereich beim Tasten schmerzt. Gerade manche Bereiche, die man genau „trifft“ schmerzen dann sehr. Zudem habe ich oft Probleme mit der Luft. Ich kann plötzlich tagsüber egal ob im liegen oder stehen nicht gut atmen. Etwas raubt mir die Luft. Ich merke, wie schwer es dann ist Luft zu bekommen. Das war besonders letzten Monat oft sehr extrem.

Seit ca. 5 Wochen (oder etwas länger) habe ich eine verstopfte Nase, ich rieche schon lange sehr schlecht. Die Nase läuft auch oft, manchmal ist Blut dabei. Ich war aufgrund der eben genannten Symptome beim HNO. Dieser stellte Rhinitis Sicca fest und stellt den Verdacht auf Morbus wegener. Ich komme gleich dazu, weshalb mir die MS in den Sinn kam.

Bisher wurde ich zur Rheumatologie überwiesen.
Dort habe ich bisher noch keinen Termin bekommen.

Mich plagen oft Kopfschmerzen, die ich früher nicht hatte. Da ich das raynaud Syndrom habe, und ich seit ca. 4 Wochen starke Schmerzen in den Händen habe, wird der Fokus in Richtung Rheuma gelegt.

Die handschmerzen begannen auf der rechten Hand aus dem nichts. Ein extrem starker ziehender (Nerven?) Schmerz, gerade so aushaltbar und immer wieder hat es gezogen. Der Schmerz breitete sich einige Tage später auf die linke Hand aus. Meine Hände fühlen sich komisch an, schmerzen dumpf jeden Tag. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Es zog im Ellenbogen, dann wieder in der Hand, am Oberschenkel. Ständig merkte ich ein schmerzhaftes ziehen, das überall plötzlich auftreten konnte. Es wurde dann schlimmer. Ich merkte plötzlich wie meine Hände an Kraft verlieren. Wenn ich eine Faust balle merke ich die Schwäche und schmerzen.Es ist nicht ständig der Fall aber immer öfter kommt es vor, dass es mir schwer fällt einen Teller zu heben oder auf dem Handy laut leise zu drücken. Vor ein paar Tagen merkte ich nun Schwäche in den Beinen. Es piekste an der Fußsohle. Das verschwand dann nach einem Tag ca. Als ich auf einem Bett mit dem Rücken zur Wand saß, merkte ich, dass meine Beine anfingen sehr zu schmerzen. Daraufhin begann es in den Fersen zu kribbeln.
Immer wieder merke ich ziehende schmerzen, Schwäche in den Händen. Allgemeine Schmerzen sind nun immer da, Auch schmerzen in den Füßen beim bewegen zb.
Meine Finger sind schon lange eher etwas steifer,ungelenkig.

Nennenswert ist mein Schwächegefühl. Oft fühlt es sich an, als würde man von jetzt auf gleich einen Stecker ziehen. Ich bin oft schlapp, erschöpft, antriebslos. An manchen Tagen sind meine Augen leicht verschwommen, das bedeutet, dass ich z.B die Schrift auf einem Schild verschwommen, unscharf sehe, die ich eigentlich an einem anderen Tag gut lesen kann. Zudem auch vermehrt Konzentrations Schwierigkeiten was für mich absolut nicht normal ist!

Kann man hier Symptome einer frühen MS wiedererkennen, bzw könnte man es in Erwägung ziehen oder ist das Ihren Erfahrungen nach bei solchen Symptomen eher nicht der Fall? Vielleicht etwas anderes neurologisches?

Besten Dank für Ihre Mühe und Liebe Grüße!

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|05. Sept. 2022

Sehr geehrte Marry,

nein, Ihre Symptome klingen ganz und gar nicht nach einer MS. Schmerzen haben nichts mit MS zu tun (zumindest nicht an so unterschiedlich vielen Stellen, wie Sie sie beschreiben). Interessant wäre zu erfahren, ob laborchemisch irgendwelche Auffälligkeiten im Sinne einer Entzündung zu finden wären (CRP, BSG, BB, Diff-BB, ...). Eine rheumatologische Abklärung wäre sinnvoll, allerdings erklärt eine solche auch nicht vorrübergehende Schmerzen ohne lokale Schwellung oder Rötung. Insgesamt aus der Ferne nicht einfach zu beurteilen. Ergeben sich rheumatologisch keinerlei Hinweise auf eine Ursache, so muss man auch an eine psychosomatische Störung denken. Dies allerdings erst nacheiner sorgfältigen organischen Abklärung.

Mit freundlichen Grüßen

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