PatientIn „Vera“ | 06. März 2024

Liebes Experten Team,

Leider bin ich mir unsicher, ob meine Frage abgeschickt wurde. Daher probiere ich es erneut.

Erstmals herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, beunruhigten Patienten zu helfen.

Ich bin 38 Jahre alt, weiblich und leide seit 3 Wochen unter folgenden Beschwerden: Kribbeln, Missempfindungen (Gefühl, als ob einige Stellen an den Beinen heißer oder kälter sind) in beiden Beinen (links jedoch mehr als rechts, manchmal auch nur einseitig) sowie leichtes kribbeln in der linken Wangenregion (Gefühl, als ob ein Haar dort wäre) sowie Taubheit zwischen der linken Großzehe und der zweiten Zehe. Die Beschwerden sind nicht dauerhaft seit drei Wochen da, sondern variieren von Tag zu Tag. Ich habe den Eindruck, dass die beschwerden nach körperlicher Belastung (Spazierengehen, Fahrrad fahren) ausgeprägter sind.
Ich hatte ähnliche Beschwerden bereits vor 2 Jahren. Damals habe ich mich neurologisch untersuchen lassen. Es wurde Blut, Seps der Beine sowie NLG gemessen. Alles ohne Auffälligkeiten.
Dieses Mal war ich wieder beim Neurologen (Nachfolger, da der der Vorgänger in Rente gegangen ist). Es wurde klinisch untersucht und die seps gemessen. Alles wieder unauffällig. Weitere Untersuchungen erfolgten nicht.
Ich bin nun etwas ratlos, weil die Beschwerden immer noch da sind und ich keine Erklärung habe. Man sagte mir, die normalen SEPs schließen MS aus. Ist diese Aussage richtig? Man liest überall, dass MS ein buntes Bild an Beschwerden liefert, daher bin ich ehrlicherweise verunsichert.
Falls aus Ihrer Sicht erforderlich, welche Untersuchungen wären noch ratsam?
Da ich den Eindruck habe, die Beschwerden treten vermehrt nach Belastung auf, könnte ein Mangel an Magnesium die Beschwerden eventuell erklären? Vielleicht noch zur Info, ich habe kürzlich entbunden und stille voll. In der Schwangerschaft habe ich Magnesium eingenommen, es aber kurz vor der Geburt abgesetzt.
Ich danke Ihnen für Ihren Rat.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|07. März 2024

Sehr geehrte Vera,

weder macht eine ms mehrfach wechselnde Symptome, noch ist das Muster an sensiblen Störungen, welches Sie beschreiben, typisch für eine MS. Die unauffälligen SEP sprechen auch dafür, dass im Bereich des sensiblen Nervensystems keine zentralen Läsionen vorliegen. Normale SEP schließen eine MS natürlich nicht aus, sonst bräuchten wir ja überhaupt keine anderen Untersuchungen mehr zu machen. Im Rahmen der Phase nach der Entbindung kommt es zu gravierenden hormonellen Umstellungen im Körper einer Frau. Dies kann auch mit diversen Symptomen einhergehen. Wenn außer den von Ihnen genannten Beschwerden keine weiteren Ausfälle vorliegen, sollten Sie zunächst den weiteren Verlauf schlicht weg abwarten. Vermutlich wird sich alles von alleine auflösen.

Mit freundlichen Grüßen

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