PatientIn „M“ | 25. Dez. 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich bin 44 und mĂ€nnlich, bei mir wurde bereits mit 21 eine MigrĂ€ne mit Aura festgestellt. Die MRT- Untersuchungen haben damals und in den VerlĂ€ufen immer wieder LĂ€sionen festgestellt, die lt. Ärzten aber durch die MigrĂ€ne mit Aura hervorgerufen werden können.

Vor ca 2 Jahren, kurz nach meiner COVID-19 Infektion mit der Deltavariante hatte ich plötzlich GesichtsfeldausfĂ€lle in beiden Augen. Eine Untersuchung beim Augenarzt ergab keine EntzĂŒndung des Sehnerves. Lt.Ärztin => AugenmigrĂ€ne. Nachdem in der selben Woche auch noch Bluthochdruck mit einer sehr hohen Herzfrequenz dazukamen, wurde ich ins KH eingeliefert. Alle Untersuchungen, Ultraschall Adern etc. unauffĂ€llig. Beim MRT dann LĂ€sionen zu sehen. Ärztin brachte MS ins Spiel.

Seither trat noch ca. 3x AugenmigrĂ€ne fĂŒr ca. 20 min auf. Begleitet wird das ganze im Vorfeld immer von Schmerzen im RĂŒcken, dann Nacken und zeitgleich leichte Missempfindungen im linken Fuß (kribbeln).

Was sich jedoch seit 2 Jahren dazu gesellt hat, ist eine Störung beim Steifwerden des Penis.
Oder ist es so, das ab 43 die sexuelle LeistungsfÀhigkeit nachlÀsst?
Dies "Störung" könnte allerdings auch psychisch bedingt sein, da seit der Aussage der Ärztin das Thema MS in meinem Kopf herum schwirrt. Bei dem ins Spiel bringen von der Ärztin damals, ist mir förmlich der Boden unter den FĂŒĂŸen weggerissen worden und es hat sich fast wie "eingebrannt" im Kopf.

Sind dies Symptome einer MS?

Die Liquoruntersuchung habe ich bisher immer aufgrund einer evtl. damit ausgelösten MigrĂ€ne mit Aura abgelehnt. Lt. Ärzten könnte durchaus eine MigrĂ€ne ausgelöst werden.

Sollten das jedoch Anhaltspunkte fĂŒr MS sein, wĂŒrde ich eine Untersuchung zum Ausschluss durchfĂŒhren lassen.

Ich bedanke mich fĂŒr ihre Antwort

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|26. Dez. 2023

Sehr geehrter Hr. M.,

Ihre eher kurzfristig auftretenden neurologischen Defizite sprechen nicht fĂŒr eine MS. Eine Liquorpunktion löst keine MigrĂ€ne aus. Es geht bei der LP um eine AbklĂ€rung von neurologischen Störungen, die Ă€hnlich wie ne MS verlaufen. Durch die Liquorpunktion können natĂŒrlich auch andere zentral entzĂŒndliche Erkrankungen erfasst werden (Lues, Borelliose, andere autoimmmune Erkrankungen, ...). FĂŒr die Diagnosestellung einer MS selbst ist die Liqourpunktion nicht zwangsweise erforderlich.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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