PatientIn „Sanja“ | 23. Apr. 2024

Hallo!
Ich habe heute einen Befund vom Kopf-MRT bekommen, doch meine HausÀrztin ist leider im Urlaub. Im Befund steht:
"Zur Darstellung gelangen einige, in T2-Wichtung hyperintense Signalalterationen subkortikal beidseits, im periventrikulÀren Marklager beidseids sowie im anterioren Balken. Die LÀsion im Balken misst 3-4mm. Eine exemplarische LÀsion rechts parietal subkortikal misst bis 7 mm, links frontal subkortikal bis 9 mm. Infratentorielle Strukturen frei. Dringender Verdacht auf Enzephalomyelitis disseminata."
Wie sicher ist die Diagnose MS?
Welche Erkrankungen könnten ansonsten dahinterstecken?
Ist die MS weit fortgeschritten?
Handelt es sich um eine aggressive Form?

Besten Dank fĂŒr Ihre Hilfe im Voraus!

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|24. Apr. 2024

Sehr geehrte Sanja,

nun sowohl die Verteilung als auch die Beschreibung der GrĂ¶ĂŸe der LĂ€sionen spricht fĂŒr den Verdacht auch eine MS. Ein MRT-Befund des SchĂ€dels ist schon ein recht wichtiger Punkt bei der Diagnosefindung. Es bedarf nun einer weiteren AbklĂ€rung von seltenen Differentialdiagnosen, so dass weitere elektrophysiologische, laborchemische und eine Liquoruntersuchung notwendig ist. Auch die HWS und BWS sollte noch mit untersucht werden, um zu sehen, ob im Bereich des RĂŒckenmarkes weitere LĂ€sionen zu sehen sind. Ob die Form Aggressiv oder weniger aggressiv ist kann nur der Verlauf und der klinische Befund zeigen. Auch das Alter der Manifestation der Erkrankung spielt eine Rolle. Vielleicht wĂ€re es sinnvoll, sich mit den Bildern in einer neurologischen Klinik vorzustellen, damit direkt alles abgeklĂ€rt werden kann und rasch eine Behandlung begonnen wird, sofern sich die Diagnose bestĂ€tigt.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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