PatientIn „Robert“ | 15. Feb. 2021

Guten Tag,
Ich bedanke mich für Ihre Antwort.

Ich habe hier noch etwas im Internet gefunden:

„Bei 50% der Betroffenen besteht nach acht Jahren eine mäßige Behinderung, nach 16 Jahren eine Abhängigkeit von einer Gehhilfe. Nach 26 Jahren benötigt etwa die Hälfte der Menchen mit MS einen Rollstuhl. Diese Zahlen beziehen sich auf Untersuchungen an nicht behandelten Personen mit der Diagnose MS.“

Quelle: Multiple Sklerose Gesellschaft Wien

Stimmt das mit Ihren Erfahrungen über ein? Und wie sieht es mit behandelten Patienten aus? Brauchen die Patienten den Rollstuhl durchgehend, oder nur für längere Strecken? Kann der Weg z.B. von der Couch bis zum Kühlschrank bis zum Zeitpunkt der Bettlägerigkeit mit einer Gehhilfe geschafft werden, auch wenn die Patienten sonst den Rollstuhl benötigen?

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|15. Feb. 2021

Sehr geehrter Robert,

auch wenn ich Ihre Sorge nach einer zuküftigen schweren Behinderung verstehen kann, so hilft Ihnen die Klärung der Fragen wenig weiter. Es gibt Fälle die gut laufen und Fälle die eben nicht so sehr gut voranschreiten. Die Zahlen der MS-Gesellschaft aus Wien sind Durchschnittswerte und resultieren aus einer Schnittmenge vieler MS-Patienten. Grundsätzlich haben behandelte Patienten eine deutlich bessere langfristige Prognose. Aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen. Dennoch sehen wir bei vielen Patienten, die langfristig regelmäßig behandelt werden, eine normale Lebenserwartung ohne Behinderungen. Der Anteil derer wird immer größer. Es wird Sie nur deprimieren, wenn Sie sich nach den schlechten Verläufen orientieren.

Mit freundlichen Grüßen

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